Dreieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage, dass die SPD in der Wählergunst deutlich verliert, während die AfD signifikant zulegt. Bei der Sonntagsfrage fällt die Unterstützung für die Sozialdemokraten um vier Prozentpunkte auf 15 Prozent. Im Gegensatz dazu gewinnt die AfD vier Punkte hinzu und erreicht 23 Prozent, womit sie als zweitstärkste Kraft hinter der Union dasteht, die sich um einen Punkt auf 29 Prozent verbessert. Andere Umfragen zeigen jedoch, dass CDU/CSU teils 30 Prozent oder mehr erreichen.
Auch die Grünen, der zweite Regierungspartner, verlieren in der Wählergunst und kommen laut YouGov auf 13 Prozent, ein Rückgang um zwei Punkte. Die FDP sinkt auf 3 Prozent, während die Linke um einen Punkt auf 5 Prozent zulegt und somit eine Rückkehr in den Bundestag schaffen könnte. Das Bündnis von Sahra Wagenknecht bleibt stabil bei 6 Prozent.
Das Thema Migration steht nach den Ereignissen der Messerattacke in Aschaffenburg und der darauf folgenden Ankündigung von Unionsfraktionschef Friedrich Merz für Verschärfungen in der Migrationspolitik nun auf Platz eins der Dringlichkeitsskala. Für 36 Prozent der Befragten ist es wichtig, im Vergleich zu nur 23 Prozent in der Vorwoche. Dieses Thema dominiert inzwischen bei Wählenden fast aller Parteien.
Wahlumfragen sind mit Unsicherheiten verbunden. Veränderungen in der Parteibindung und kurzfristige Entscheidungen der Wählerinnen und Wähler erschweren die Datenbewertung für Meinungsforschungsinstitute. Diese Umfragen spiegeln das Stimmungsbild zum Zeitpunkt der Erhebung wider und sind keine Vorhersage für den Wahlausgang.