In einer jüngsten Umfrage des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ zeichnet sich ein überraschendes Bild in der Debatte um das Böllerverbot zu Silvester ab: 11 der 16 deutschen Bundesländer lehnen ein generelles Verbot von Feuerwerk für Privatpersonen ab, obwohl die Diskussion durch schwere Unfälle mit kugelartigen Feuerwerkskörpern wieder angeregt wurde. Lediglich die Städtestaaten Bremen und Berlin sprachen sich klar für ein solches Verbot aus. Die Stellungnahmen der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein bleiben dagegen unentschieden. Die Diskussion um den Umgang mit Feuerwerkskörpern wurde in dieser Saison durch tragische Vorfälle, die fünf Menschen das Leben kosteten, besonders befeuert. Über 1,9 Millionen Unterschriften für Petitionen unterstreichen das brennende Interesse vieler Bürger an einer gesetzlichen Neuregelung. Während Berlin den Schutz der Bevölkerung höher gewichtet und die Verletzungszahlen anführt, verweist Niedersachsen auf ein Rückgang der Verletzungszahlen und sieht kein übergeordnetes Problem. Befürworter einer liberaleren Feuerwerksregelung argumentieren, dass ein Verbot den verantwortungsbewussten Umgang der Mehrheit der Feuerwerksbegeisterten ungerechtfertigt einschränke. Da ein umfassendes Böllerverbot in die Kompetenz des Bundes fällt und regionale Feuerwerksverbote nur bedingt umsetzbar sind, bleibt die Diskussion auch weiterhin spannend.