Unter dem Weihnachtsbaum wird es in diesem Jahr bei vielen Deutschen weniger oder zumindest kleinere Geschenke geben. Dies ergab eine Umfrage von YouGov im Auftrag der Postbank, die zum Deutsche-Bank-Konzern gehört. Demnach schränken etwa 47,3 Prozent der Befragten ihre Ausgaben zum Fest ein.
21 Prozent der 2120 befragten Erwachsenen gaben an, dass sie "deutlich weniger" Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben wollen als im Vorjahr. 17,4 Prozent planen mit "etwas weniger" Ausgaben. Laut der Umfrage können sich 8,9 Prozent der Befragten gar nicht leisten, Geld für Präsente auszugeben.
Die gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel belasten seit Monaten die Privathaushalte. Viele Menschen sehen sich daher gezwungen, ihren Konsum einzuschränken. Allerdings ist die jährliche Teuerungsrate zuletzt gesunken.
Immerhin plant knapp ein Drittel der Befragten (32,4 Prozent), dieses Jahr mit einem unveränderten Weihnachtsbudget auszukommen. 4,1 Prozent wollen sogar mehr für Geschenke ausgeben als im Vorjahr.
Für das kommende Jahr sind viele befragte Personen optimistischer. Im Vergleich zum Vorjahr schätzen nun deutlich mehr Menschen ihre finanzielle Situation positiv ein. Der Anteil derer, die "sehr optimistisch" oder zumindest "eher optimistisch" auf das nächste Jahr blicken, ist von 25,2 Prozent auf 42,9 Prozent gestiegen. Der Anteil derjenigen, die eine nachteilige Entwicklung ihrer Finanzen erwarten, hat sich im Vergleich zur Umfrage von 2022 von 62,1 Prozent auf 45,4 Prozent verringert.
Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden, erklärte, dass unter anderem die deutlich gesunkene Inflationsrate und die Entspannung der Energiekrise für den Stimmungsumschwung verantwortlich seien. Obwohl es nach wie vor Herausforderungen gebe, seien die aktuellen Probleme nicht akut. Die Gasspeicher seien gut gefüllt und eine Mangellage im kommenden Winter scheine unwahrscheinlich. Die Inflation in Deutschland sei auf 3,8 Prozent zurückgegangen, was immer noch hoch sei, aber die Richtung stimme. Es gebe also weiterhin Herausforderungen, aber die Situation sei momentan nicht kritisch.