29. April, 2025

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Umfassender Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel beeinträchtigt Alltag und Großveranstaltungen

Ein weitreichender Stromausfall hat am Wochenende die Infrastruktur Spaniens und Portugals dramatisch beeinträchtigt und das tägliche Leben von Millionen Menschen erheblich erschüttert. Verkehrsampeln versagten ihren Dienst, Züge blieben auf halber Strecke stehen und sogar ein bedeutendes Tennisturnier musste unterbrochen werden. Erfreulicherweise konnte die Stromversorgung in bestimmten Regionen wie Katalonien, Aragonien und Madrid teilweise wiederhergestellt werden, wie der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica mitteilte. Dennoch erwarten die betroffenen Gebiete noch einige herausfordernde Stunden, bis die vollständige Wiederherstellung der Stromversorgung gewährleistet ist.

In einer offiziellen Ansprache betonte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez die erheblichen Herausforderungen, die der flächendeckende Stromausfall mit sich bringt. Währenddessen gibt es in Deutschland keine Anzeichen eines ähnlichen Vorfalls. Die Bundesnetzagentur beteuert, dass das deutsche Stromnetz als robust und sturmsicher gilt.

Während die Behörden fieberhaft nach den Ursachen des Ausfalls suchen, wird auch die Möglichkeit eines möglichen Cyberangriffs untersucht. EU-Ratspräsident António Costa hat jedoch bisher keine konkreten Hinweise auf eine solche Bedrohung identifiziert. Die Europäische Kommission betont ihr wachsendes Interesse an der Thematik und hat alle beteiligten Akteure zu einem kooperativen Informationsaustausch angeregt.

Der Einfluss des Blackouts ist weitreichend, wie Berichte aus den betroffenen Regionen zeigen: Menschen waren in Aufzügen und U-Bahnen eingeschlossen und mussten befreit werden, während Einzelhändler, insbesondere in Premià de Mar, mit erheblichen logistischen Problemen zu kämpfen hatten. Eine besorgte Eisdielenbetreiberin erklärte, dass ihre Ware in Gefahr sei, sollte die Kühlanlage noch länger ausfallen.

Der Verkehr wurde ebenfalls massiv beeinträchtigt. Laut den Angaben des spanischen Eisenbahnunternehmens Renfe kam der gesamte Bahnverkehr zum Stillstand. Auch auf Flughäfen, die von Aena betrieben werden, kam es zu erheblichen Komplikationen, obwohl dort Notfallgeneratoren im Einsatz waren. Fernsehberichte zeigten gestresste Passagiere und außer Betrieb befindliche Rolltreppen.

Auch in Portugal beeinträchtigte der unerwartete Blackout das Leben der Bevölkerung. Verteidigungsminister Nuno Melo versicherte der Öffentlichkeit, die Versorgung werde schrittweise wieder hergestellt, und rief die Bürger zur Ruhe auf.

Auch die Nachbarländer Frankreich und Andorra blieben von den Ereignissen nicht unberührt, wenngleich die Stromversorgung in Andorra rasch wiederhergestellt werden konnte. Die Situation hat umfassende Diskussionen über die Belastbarkeit der europäischen Stromnetze ausgelöst. Die vollständige Normalisierung der Stromversorgung in Spanien und Portugal könnte jedoch noch einige Tage in Anspruch nehmen.