Nachdem sich Israel und die Hamas offenbar grundsätzlich auf eine Waffenruhe im Gazastreifen verständigt haben, wird nun gespannt auf die finalen Details gewartet. In Doha, der Hauptstadt Katars, werden derzeit entscheidende Gespräche über den Rückzug der israelischen Armee aus den besetzten Gebieten geführt. Diese Entwicklung wurde von der "Times of Israel" unter Berufung auf arabische Unterhändler bekanntgegeben.
Die Hamas hat Israel aufgefordert, Karten und einen Zeitplan für den Rückzug vorzulegen, wobei internationale Vermittler die Umsetzung überwachen sollen. US-Außenminister Antony Blinken betonte in Washington, dass die Zustimmung der Hamas derzeit noch ausstehe, er jedoch optimistisch sei, dass eine Einigung erzielt werde. Ob dies noch vor der baldigen Einführung von Donald Trump als US-Präsident geschehen wird, blieb unklar.
Parallel dazu haben sich Tauschgeschäfte im Rahmen der Waffenruhe entwickelt, die unter anderem den Austausch von Geiseln der Hamas gegen palästinensische Häftlinge vorsehen. In Tel Aviv demonstrierten Tausende unterstützend für das Abkommen, während in Jerusalem Gegendemonstrationen stattfanden. "Ein freigelassener Terrorist ist der Mörder von morgen", äußerte sich ein besorgter Teilnehmer.
Die komplexen Verhandlungen stehen unter strenger Kontrolle des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seines Sicherheitsteams. Gesundheitszentren in Israel bereiten sich bereits auf die möglicherweise schlechte Verfassung der Geiseln vor, die sich nach Abkommen auf die Freilassung aller 98 entführten Personen erstreckt. Ein Regierungsvertreter erklärte, die Waffenruhe sei zunächst auf 42 Tage beschränkt und solle in mehreren Phasen realisiert werden.
Berichten zufolge hat die Hamas zugestimmt, die ersten Geiseln bereits am ersten Tag nach Inkrafttreten der Waffenruhe freizulassen, woraufhin Israel mit einem Truppenrückzug beginnen soll. Zudem plant Israel die Freilassung von etwa 1.000 palästinensischen Gefangenen, während der militärische Schutz an der Grenze aufrechterhalten wird.
Die angestrebte Vereinbarung folgt einem langen und verlustreichen Konflikt, der mit einem verheerenden Angriff der Hamas im Oktober 2023 begann und viele Todesopfer forderte. Dennoch bleibt die Hoffnung auf eine friedliche Lösung, die den Blutvergießen endgültig ein Ende setzt.