Ulta Beauty: Verlockendes Comeback-Potenzial im Einzelhandelssektor

Ulta Beauty hat sich über die Jahre hinweg als eine der erfolgreichsten Aktien im Bereich der zyklischen Konsumgüter etabliert, indem das Unternehmen eine Nische im Einzelhandelssektor besetzte und über 25.000 Produkte von mehr als 600 Marken anbot. Das Besondere an Ulta: Die Integration von Haarsalons in ihren Geschäften, die sie von Mitbewerbern wie Sephora abhebt. Trotz eines beeindruckenden Anstiegs von über 1.000 % seit dem Börsengang im Jahr 2007 scheint die Aktie aktuell in einem Tief zu stecken. Im laufenden Jahr verzeichnete Ulta Beauty einen Rückgang von 24 % und der Kurs scheint günstig genug, das Interesse von Investorenlegende Warren Buffett zu wecken. Im zweiten Quartal stieg Berkshire Hathaway bei Ulta ein, trotzdem ist die Aktie heute günstiger als bei Buffets Einstieg. Jüngste Herausforderungen führten dazu, dass die Aktie von ihrem Höchststand Anfang dieses Jahres um 34 % fiel. Ein Blick auf Ulta's Geschäftsergebnisse zeigt, dass der Abverkauf der Aktie nicht unbegründet ist. Im zweiten Quartal sanken die vergleichbaren Verkäufe um 1,2 %, nachdem sie im Vorjahr ein Plus von 8 % verzeichneten. Der Umsatz stieg lediglich um 1 % auf 2,55 Milliarden Dollar und verfehlte die Erwartungen von 2,61 Milliarden Dollar. Eine unglückliche Tendenz, die sich bereits im ersten Quartal abzeichnete. Die Profitabilität litt unter steigenden Abschlägen und einem Anstieg der allgemeinen Verwaltungskosten. Die operative Marge reduzierte sich von 15,5 % auf 12,9 %, und der Gewinn pro Aktie fiel von 6,02 auf 5,30 Dollar, was unter den Schätzungen von 5,47 Dollar lag. Ulta korrigierte auch seine Jahresprognose nach unten und sieht nun einen vergleichbaren Umsatzrückgang zwischen 2 % und null sowie einen reduzierten Gesamtumsatz. Besonders schmerzhaft für Ulta ist der Verlust von Marktanteilen an Sephora, das sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn weltweit zweistellig zulegen konnte. Ulta’s Treueprogramm zeigt jedoch Stabilität und Wachstum. Die Zahl der Mitglieder stieg um 5 % auf 43,9 Millionen, was Ulta's langfristiges Wachstum unterstützen könnte. Das Unternehmen plant außerdem eine aggressive Expansion mit 60 bis 65 Neueröffnungen jährlich zusätzlich zu den bestehenden rund 1.400 Standorten – ein klares Zeichen dafür, dass Ulta Potenzial im Markt erkennt. Sollten sich die aktuellen Herausforderungen tatsächlich als vorübergehend erweisen, könnte sich die Aktie zu einem attraktiven Kauf entwickeln. Zudem könnte Ulta Beauty von sinkenden Zinssätzen profitieren, die die Konsumausgaben anregen. Alles in allem könnte Ulta eine spannende Gelegenheit für den Anleger sein, der bereit ist, über momentane Schwierigkeiten hinwegzusehen und auf die Erholung des Unternehmens zu setzen.