Ulta Beauty weist trotz des jüngsten Verfehlens der Gewinnerwartungen sowie erschwerter gesamtwirtschaftlicher Bedingungen eine bemerkenswerte Resilienz auf. Während die Aktie des Unternehmens zuletzt bei $373,08 gehandelt wurde, verpasste Ulta sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnprognosen für das vergangene Quartal. Der erzielte Umsatz lag bei $2,55 Milliarden im Vergleich zu den erwarteten $2,61 Milliarden, und der Gewinn je Aktie betrug $5,30 statt der prognostizierten $5,46. Dies war das erste Mal seit vier Jahren, dass Ulta die Erwartungen verfehlte, was zu einer übertrieben negativen Marktreaktion führte.
Trotz hoher Inflation, schnellen Zinserhöhungen und einer Verlangsamung der Konsumausgaben konnte Ulta in den letzten fünf Jahren eine beeindruckende jährliche Gewinnsteigerung von 17% und eine mediane Eigenkapitalrendite von 35% über das letzte Jahrzehnt erzielen. Diese Zahlen unterstreichen die starke operative Effizienz und Marktführerschaft des Unternehmens.
Ulta bleibt gut positioniert im vergleichsweise defensiven Schönheitssektor, einem weniger konjunkturabhängigen Segment des Konsumgütermarktes. Kosmetik wird von vielen Verbrauchern als unverzichtbare Ausgabe betrachtet. So konnte Ulta trotz der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen einen Anstieg der Nettoumsätze um 0,9% im zweiten Quartal und um 2,2% im ersten Halbjahr 2024 verbuchen. Die Nachfrage bleibt robust, trotz langsamer wachsender Raten, gestärkt durch die Widerstandsfähigkeit des Sektors.
Obwohl der Wettbewerb mit Sephora und Elf zugenommen hat, was zu einem Rückgang der Umsätze in bestehenden Geschäften um 1,2% und zum niedrigsten Bruttomargenquartal seit 2020 führte, deutet dies nicht auf einen Verlust an Wettbewerbern hin. Ulta expandiert weiterhin und plant die Eröffnung von Netto 60 neuen Geschäften in diesem Jahr sowie den Eintritt in den mexikanischen Markt im Jahr 2025.
Ein weiterer Anreiz für Investoren ist Ultas aggressive Strategie des Aktienrückkaufs. Im ersten Halbjahr 2024 erwarb das Unternehmen 1,1 Millionen Aktien zurück, mit verbleibenden $1,6 Milliarden unter der aktuellen Genehmigung für Aktienrückkäufe im Umfang von $2,0 Milliarden. Dies könnte Ulta ermöglichen, rund 10% der ausstehenden Aktien zum aktuellen Bewertungsstand zurückzukaufen, was den Aktienkurs weiter stützen und den Shareholder Value steigern würde.
Selbst bei revidierten Wachstumsschätzungen wird Ulta aktuell mit einem niedrigen 13-fachen der Gewinne gehandelt. Angenommen, Ulta erzielt ein konservatives jährliches Umsatzwachstum von 6% in den nächsten fünf Jahren, könnte das Unternehmen bis zum Geschäftsjahr 2029 einen Umsatz von $15,1 Milliarden erreichen. Mit einer bescheidenen Gewinnmarge von 11% und fortgesetzten Aktienrückkäufen könnte der Gewinn je Aktie auf $39 steigen. Ein 20-faches Gewinnmultiple führt zu einem Preisziel von $780 je Aktie, was ein jährliches Wachstumspotenzial von 17% bietet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz des jüngsten Fehlens der Gewinnerwartungen das fundamentale Investment-Case für Ulta unverändert bleibt. Die starke Marktposition, konsistente Gewinne und strategische Initiativen machen Ulta zu einer attraktiven Gelegenheit für langfristige Investoren auf der Suche nach robustem Wachstum mit erheblichem Aufwärtspotenzial.