12. März, 2025

Wirtschaft

Ulrike Malmendier: Plädoyer für langfristige Investitionen als Weg aus der Krise

Ulrike Malmendier: Plädoyer für langfristige Investitionen als Weg aus der Krise

Die renommierte Ökonomin Ulrike Malmendier betont die Notwendigkeit, dass eine zukünftige Bundesregierung bei der geplanten milliardenschweren Finanzierung den Schwerpunkt auf zukunftsweisende Investitionen legt. In einem spannenden Statement im Frankfurter Wirtschaftspresseclub wies die Wirtschaftsweise darauf hin, dass Bereiche wie Infrastruktur, Verteidigung sowie Bildung und Erziehung gezielt gefördert werden sollten.

Malmendier unterstrich, dass es entscheidend sei, frühzeitig in Projekte zu investieren, die sich nicht sofort, sondern erst langfristig auszahlen. Dies sei ihre zentrale Botschaft an Politik und Bevölkerung: Anders drohe der deutschen Wirtschaft weiterer Abstieg. Besondere Dringlichkeit erfährt diese Forderung im Kontext aktueller Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD.

Diese Parteien planen eine Lockerung der Schuldenbremse zur Finanzierung von Verteidigungsausgaben und einem 500 Milliarden Euro schweren Infrastrukturpaket. Hierfür bedarf es einer Änderung des Grundgesetzes, die eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag erfordert. Dafür müssten auch die Grünen ins Boot geholt werden.

Malmendier warnt ferner vor dem Festhalten an bestehenden Strukturen durch Subventionen. Deutschlands wirtschaftliche Zukunft liege in der Erschließung neuer, zukunftsorientierter Technologien und Industrien. Diese Bereitschaft für Innovation und Risikobereitschaft sei aus ihrer Sicht der Schlüssel zur Rückkehr auf einen Wachstumspfad.

Ihrer Meinung nach ist das Aufnehmen neuer Schulden vertretbar, solange diese in produktive, langfristige Investitionen fließen. Dies würde das Land nicht in eine kritische Schuldensituation bringen, sondern vielmehr zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft beitragen.