Ukrainische Streitkräfte haben Berichten zufolge erneut eine Offensive im Grenzgebiet Kursk gestartet. Der russische Telegram-Kanal Shot meldete, dass ukrainische Truppen von der seit Monaten unter ihrer Kontrolle stehenden Kleinstadt Sudscha aus in Richtung des Dorfes Ulanok durchzubrechen versuchten. Dabei sollen Panzerfahrzeuge und etwa 400 Soldaten im Einsatz gewesen sein.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte mehrere Angriffswellen auf die Dörfer Ulanok und Tscherkasskaja Konopelka, erklärte jedoch, die Orte blieben unter russischer Kontrolle. Unabhängige Überprüfungen dieser Militärangaben stehen aus, während der ukrainische Generalstab keinerlei Stellungnahme abgab.
Der Vorstoß erfolgte auf den Tag genau sechs Monate nach einem früheren, abgewehrten Angriff, der den Versuch darstellte, ein kleines Stück russischen Territoriums als strategischen Brückenkopf zu sichern. In diesem anhaltenden Konflikt ist es für die Ukraine von Interesse, ein solches Gebiet als Verhandlungsmasse für zukünftige diplomatische Gespräche zu nutzen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich zuversichtlich über die Bedeutung dieser Operation in einem sozialen Netzwerk: "Russland wird uns in nächster Zukunft nicht aus Kursk vertreiben." Seit dem 6. August 2024 hatten ukrainische Truppen über 1.000 Quadratkilometer im Gebiet Kursk erobert, doch russische Gegenangriffe reduzierten den besetzten Bereich deutlich. Dennoch bleiben die russischen Truppenfortschritte schleppend.