Der oberste Schuldenmanager der Ukraine, Yuriy Butsa, rät Investoren zur Vorsicht, wenn es um die Erwartungen an eine rasche Beilegung des Konflikts mit Russland geht, sollte Donald Trump nächste Woche ins Weiße Haus zurückkehren. Anlass zur Nervosität geben die jüngsten Entwicklungen auf den Finanzmärkten: Ukrainische Staatsanleihen in US-Dollar haben im vergangenen Jahr um 58% zugelegt, da Investoren darauf spekulieren, dass Trump seine Wahlkampfversprechen einlösen und schnell ein Ende des Konflikts herbeiführen wird. Während des Invisso CEE Forums in Wien äußerte Butsa Zweifel an der Rationalität dieser Marktbewegungen. Er verglich die Preissprünge bei ukrainischen Anleihen mit anderen, sogenannten Trump-Trades, darunter der rasante Anstieg von Kryptowährungen. Die Ukraine hat im August eine Umschuldung von 20 Milliarden Dollar abgeschlossen, wobei bestimmte Verbindlichkeiten, wie etwa wachstumsabhängige Bonds, ausgenommen wurden. Aufgrund der Erwartungen an einen baldigen Waffenstillstand nach Trumps Amtsantritt stiegen auch die Preise dieser Bonds. Butsa gab an, dass die ukrainische Regierung derzeit noch nicht mit einem Gläubigerausschuss über die Umstrukturierung dieser Papiere verhandle, führe jedoch interne Gespräche mit Regierungsbehörden und offiziellen Gläubigern zur Ausarbeitung des besten Vorgehens. Für dieses Jahr ist geplant, die Kapitalverkehrskontrollen zur Repatriierung der Zinszahlungen der Bonds aufzuheben. Eine vollständige Aufhebung der Kontrollen über schätzungsweise 500 Millionen Dollar an Kapitalbeträgen innerhalb der Ukraine werde jedoch länger dauern.
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Ukraine warnt Investoren vor verfrühten Hoffnungen auf schnelle Konfliktlösung
