Die Spannungen zwischen Ukraine und Russland haben eine neue Eskalationsstufe erreicht. Wenige Tage nachdem ukrainische Truppen überraschend die russische Region Kursk angesteuert haben, erfolgte eine intensive Serie von Drohnenangriffen auf mehrere russische Gebiete. In der Nacht kam es zu massiven Explosionen auf einem Militärflugplatz in der Nähe von Lipezk, etwa 300 Kilometer nördlich der Grenze. Die Detonationen führten zu einem Notstand, bei dem vier Dörfer evakuiert und der öffentliche Nahverkehr stillgelegt werden mussten. Schäden an einer Energieanlage sorgten zudem für Stromausfälle. Insgesamt wurden neun Menschen verletzt.
Ebenso betroffen von den Angriffen war die Krim-Halbinsel, wo ukrainische Drohnen und Raketen des Typs "Neptun" abgefangen wurden. Der Moskau-loyale Gouverneur Michail Raswoschajew vermeldete, dass keine zivilen Schäden in der Hafenstadt Sewastopol entstanden seien. Gebraucher in sozialen Netzwerken teilten jedoch Aufnahmen von Explosionen und Bränden, vorwiegend um den Militärflugplatz Belbek.
Im Kursker Gebiet, wo seit Tagen Kämpfe toben, gelang es ukrainischen Streitkräften, mehrere russische Ortschaften unter Kontrolle zu bringen. Raketenangriffe und brennende Militärtechnik prägten das Bild der Region. Anwohner dokumentierten die Ereignisse, doch unabhängige Bestätigungen liegen nicht vor. Informationen über mögliche Frontverschiebungen sind derzeit nicht verlässlich verfügbar.
Der ukrainische Generalstab gibt weiterhin keine Details zu militärischen Aktionen auf russischem Boden preis. Der Morgenbericht konzentrierte sich stattdessen auf russische Luft- und Artillerieangriffe im Grenzbereich zu den nordostukrainischen Gebieten Tschernihiw und Sumy. Der Kanal DeepState markierte eine Fläche von rund 140 Quadratkilometern im Kursker Gebiet als unter ukrainischer Kontrolle. Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte zuvor die Ausweitung des Krieges auf russisches Territorium.
Zeitgleich hielt Russland seine Angriffe auf zur Ukraine gehörige Ziele aufrecht. Über 27 Drohnen iranischer Bauart wurden laut ukrainischer Luftwaffe abgewehrt. Die Abwehrsysteme waren in mehreren Regionen, einschließlich Kiew und Mykolajiw, aktiv. Meldungen über Schäden stehen noch aus.
Unterdessen wurden durch russische Angriffe im ostukrainischen Gebiet Donezk mindestens vier Zivilisten getötet und zwölf verletzt. Auch im benachbarten Gebiet Charkiw sowie in dem Gebiet Cherson wurden Zivilisten verletzt.