Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland erneut des Kriegsverbrechens beschuldigt. Grund für die Anschuldigung ist der Angriff auf ein Fahrzeug des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der Region Donezk. Laut Selenskyj wurde bei dem russischen Angriff drei Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Ein von Selenskyj veröffentlichtes Foto zeigte einen in Flammen stehenden Lastwagen des Roten Kreuzes. "In diesem Krieg ist alles absolut klar – Russland sät das Böse, die Ukraine verteidigt das Leben", erklärte Selenskyj auf der sozialen Plattform X.
Der ukrainische Präsident forderte erneut eine entschlossene Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Gewalt aus Russland. "Nur gemeinsam kann die Welt Russland zwingen, diesen Terror zu beenden und Moskau zum Frieden zu bewegen", so Selenskyj weiter.
Zusätzlich meldete Selenskyj über X, dass ein von Russland abgeschossenes Raketengeschoss ein mit Weizen beladenes ziviles Frachtschiff getroffen habe, das für Ägypten bestimmt war. Der Vorfall ereignete sich, nachdem das Schiff die ukrainischen Hoheitsgewässer im Schwarzen Meer verlassen hatte. Opfer gab es bei diesem Angriff keine. Selenskyj unterstrich erneut die zentrale Rolle der ukrainischen Getreideexporte für die globale Ernährungssicherheit und forderte auch hier eine internationale Reaktion: "Weizen und Nahrungsmittelsicherheit sollten nie Ziele von Raketen sein." Unabhängige Überprüfungen dieser Angaben liegen derzeit nicht vor.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew empfing Selenskyj zudem den estnischen Präsidenten Alar Karis und dankte ihm für die zugesagte Rüstungshilfe. Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat beschlossen, 0,25 Prozent seines jährlichen Bruttoinlandsprodukts zur Verteidigung der Ukraine beizusteuern. Bei den Gesprächen zwischen Karis und Selenskyj ging es auch um den Wiederaufbau und den EU-Kurs der Ukraine. Auch die lettische Regierungschefin Evika Silina bekräftigte bei einem Treffen mit Selenskyj ihre Unterstützung für die Ukraine.
Die Ukraine verteidigt sich seit nunmehr über zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Dutzende Staaten unterstützen das kriegsgebeutelte Land in seinem Abwehrkampf gegen die russischen Besatzer.