Die Ukraine setzt ambitionierte Ziele für das Jahr 2024: Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte in seiner jüngsten Videobotschaft eine weitere Steigerung der Exporte an. Bereits im vergangenen Jahr konnte das Land seine Ausfuhren um beachtliche 15 Prozent erhöhen. Zentral für die Weiterentwicklung des Außenhandels sei, laut Selenskyj, die Sicherung der Schwarzmeer-Exportrouten, die unter den Bedingungen des anhaltenden Konflikts mit Russland von strategischer Bedeutung sind.
Der Präsident bezifferte den Warenwert der Exporte des letzten Jahres auf rund 40 Milliarden Euro. Dies entspricht etwa dem gesamten Exportvolumen der deutschen Bundesländer Bremen und Saarland. Zu den wichtigsten exportierten Waren der Ukraine zählen Sonnenblumenöl, Mais, Weizen, Soja und Eisenerz. Der Agrarsektor hat, vor allem durch die russische Besetzung bedeutender Industriegebiete im Osten, die vormals führende Metallindustrie als größten Exporteurer abgelöst.
Im Jahr vor dem Krieg, 2021, betrug der Wert der ukrainischen Exporte noch mehr als 65 Milliarden Euro. Die Ukraine zählte damals laut Internationalem Währungsfonds bereits zu den einkommensschwächeren Ländern Europas.
Überraschend nannte Selenskyj Syrien als neuen Handelspartner und gab die Möglichkeit der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen bekannt. In diesem Kontext reiste kürzlich Außenminister Andrij Sybiha nach Damaskus, um mit der neuen syrischen Führung post-Assad Gespräche zu führen. Auch mit weiteren Ländern wie dem Libanon sowie verschiedenen Staaten Afrikas sollen die Handelsverbindungen gestärkt werden.