Die Ukraine reagiert auf die anhaltende Bedrohung ihrer Energieversorgung durch russische Angriffe mit einem ambitionierten Plan zum Ausbau der Atomenergie. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer abendlichen Ansprache bekannt gegeben, dass das Atomkraftwerk Chmelnyzkyj im Westen des Landes um zwei weitere Reaktorblöcke erweitert werden soll. Diese Ergänzung soll der Ukraine mehr als zwei Gigawatt zusätzliche Stromkapazität bescheren.
Der ukrainische Präsident betonte die strategische Bedeutung dieses Projekts, das es dem Land ermöglichen soll, insbesondere in den kalten Wintermonaten unabhängig von Stromimporten zu werden. Kritische Stimmen, die das Projekt in Frage stellen, wies Selenskyj als eigennützig zurück. Seiner Meinung nach sprechen sich diese Kritiker gegen die kostengünstige Kernenergie aus, weil sie von teureren Energiequellen profitieren.
Der Hintergrund dieser Entscheidungen ist die drastische Reduzierung der ukrainischen Energiekapazitäten infolge russischer Angriffe. Mit dem Verlust von der Hälfte ihrer Energieversorgungskapazität steht die Ukraine vor erheblichen Herausforderungen. Zudem bleibt das AKW Saporischschja, Europas größtes Kernkraftwerk, seit Kriegsbeginn in russischer Hand.
Auch der anhaltende Beschuss durch russische Streitkräfte wird Selenskyj zufolge konsequent abgewehrt. In der jüngsten Eskalation griff Russland die Ukraine mit nahezu 20 Raketen und 125 Drohnen an, was dank der effektiven Flugabwehrsysteme der Ukraine kontrolliert werden konnte. Die Regierung in Kiew arbeitet unermüdlich daran, ihre Verteidigungssysteme weiter zu optimieren und damit ihre Energiesicherheit langfristig zu gewährleisten.