12. März, 2025

Wirtschaft

Ukraine-Hilfen: Ein Nebenprojekt der westlichen Geberländer?

Ukraine-Hilfen: Ein Nebenprojekt der westlichen Geberländer?

Eine Analyse des Kiel Instituts für Weltwirtschaft offenbart, dass die Ukraine in den vergangenen drei Jahren von westlichen Geberländern finanziell erheblich unterstützt wurde. Diese Länder haben im Schnitt nahezu 90 Milliarden Euro pro Jahr beigetragen, wie die neueste Auswertung des Ukraine Support Trackers zeigt, der militärische, finanzielle und humanitäre Hilfeleistungen berücksichtigt. Insgesamt belaufen sich die Hilfen auf rund 267 Milliarden Euro, wobei fast die Hälfte dieser Summe in militärische Unterstützung floss. Knapp 44 Prozent wurden für finanzielle Hilfe bereitgestellt, während humanitäre Maßnahmen mit sieben Prozent relativ gering ausfielen. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen bewerten die Forscher des IfW Kiel die Hilfen im Vergleich zur Wirtschaftsleistung der beitragenden Staaten als verhältnismäßig bescheiden. So trugen Länder wie Deutschland, Großbritannien und die USA jeweils weniger als 0,2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei, während Frankreich, Italien und Spanien sich auf etwa 0,1 Prozent ihres BIP beschränkten. Christoph Trebesch, der Leiter des Ukraine Support Trackers am IfW Kiel, vergleicht die Unterstützung der Geberländer mit einem „Nebenprojekt“ und nicht mit einer „großen finanziellen Anstrengung“. Diese Einschätzung könnte Diskussionen auf der Münchner Sicherheitskonferenz, die heute beginnt, anheizen. Hier treffen sich führende Persönlichkeiten, um über den andauernden Konflikt zu sprechen, insbesondere im Hinblick auf den bevorstehenden dritten Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine.