Beim Ukraine-Gipfel in Paris wird deutlich, dass die derzeitige US-Politik unter Trump Russland eher stärkt als schwächt, während die europäischen Staaten vor der Herausforderung stehen, ihre Strategie in einer geopolitischen Pattsituation neu zu definieren. Die Europäer müssen dabei aus einem mäßigen Blatt das Beste herausholen, denn eine eigenständige Abschreckung Russlands liegt noch in weiter Ferne. Frankreichs Präsident Macron schlägt die Bildung einer sogenannten 'Rückversicherungstruppe' vor, die jedoch nicht in unmittelbarer Nähe zur Frontlinie tätig werden soll. Diese Zurückhaltung spiegelt die realpolitischen Gegebenheiten wider und unterstreicht, weshalb Macron weiterhin den Schulterschluss mit der US-Regierung sucht. Sollte Friedrich Merz als Kanzler ins Amt kommen, könnte er gut daran tun, diesem diplomatischen Beispiel zu folgen. Bezüglich der Sanktionen gegen Russland herrscht in Paris Klarheit: Die Europäer sollten eine harte Linie fahren und erst dann Zugeständnisse machen, wenn von russischer Seite konkrete Schritte erfolgen. Diese Botschaft eint die europäischen Partner und verweist auf einen strategischen Konsens, ohne vorschnelle Kompromisse einzugehen.
Politik
Ukraine-Gipfel in Paris: Europäische Strategie zwischen Stärke und Zurückhaltung
