Ukraine als weltgrößter Waffenimporteur: Ein Signal der geopolitischen Neuordnung

Die Ukraine hat sich in den vergangenen Jahren zum weltweit größten Importeur von Rüstungsgütern entwickelt, wie ein Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri offenbart. Innerhalb von zwei Fünfjahreszeiträumen verzeichnete das Land einen nahezu 100-fachen Anstieg bei den Einfuhren von Waffen und Militärgütern. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge des anhaltenden Konflikts mit Russland, dessen Invasion nun seit drei Jahren das Land erschüttert. Mit einem globalen Anteil von 8,8 Prozent im Bereich schwerer Waffen, zu denen Panzer, Kampfjets und U-Boote zählen, lässt die Ukraine sowohl Indien (8,3 Prozent) als auch Katar und Saudi-Arabien (jeweils 6,8 Prozent) hinter sich. Deutschland, mit einem vergleichsweise bescheidenen 33. Platz bei den Importen, tritt hingegen als fünftgrößter Waffenexporteur weltweit auf. Besonders hervorstechend ist die Rolle der USA und Deutschlands als Hauptlieferanten. Die Vereinigten Staaten, der führende Exporteur weltweit mit einem Anteil von 45 Prozent, sowie Deutschland mit 12 Prozent und Polen mit 11 Prozent, spielen bei der Unterstützung der Ukraine eine zentrale Rolle. Jedoch hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump zuletzt die Militärhilfen für die Ukraine kurzfristig ausgesetzt. Diese Entwicklungen zeichnen sich vor dem Hintergrund einer allgemeinen Aufrüstung in Europa ab, die laut Sipri neben dem Ukraine-Krieg auch durch die Unsicherheiten der US-amerikanischen Außenpolitik unter Trump beeinflusst wird. Dadurch stiegen die Waffenimporte auf dem Kontinent um bemerkenswerte 155 Prozent, während der globale Handel leicht um 0,6 Prozent zurückging.