18. September, 2024

Wirtschaft

UK-Wettbewerbsbehörde stellt Fusion von Vodafone und Three UK infrage

UK-Wettbewerbsbehörde stellt Fusion von Vodafone und Three UK infrage

Die geplante Fusion der britischen Mobilfunkanbieter Vodafone und Three UK im Wert von 16,5 Milliarden Pfund könnte laut Untersuchung der UK Competition and Markets Authority (CMA) zu höheren Gebühren für Millionen von Kunden führen. Die Behörde fordert daher Änderungen am Deal.

Laut einer Bekanntgabe der CMA, die die ersten Ergebnisse einer tiefgehenden Prüfung des Deals vorlegte, müssen die Unternehmen Einwilligungen zu Abhilfemaßnahmen geben, um die Fusion voranzutreiben. Die endgültige Entscheidung wird bis zum 7. Dezember erwartet. Hintergrund der geplanten Fusion ist die Schaffung des größten Mobilfunkanbieters des Landes, wodurch die Anzahl der Betreiber von vier auf drei reduziert würde.

Die Untersuchung habe vorläufig ergeben, dass die Fusion Preiserhöhungen für Millionen von Mobilfunkkunden oder reduzierte Dienstleistungen, wie kleinere Datenpakete in ihren Verträgen, zur Folge haben könnte, erklärte die CMA. Besondere Bedenken bestehen dahingehend, dass höhere Gebühren oder reduzierte Dienstleistungen jene Kunden besonders stark treffen würden, die sich Mobilfunkdienste am wenigsten leisten können.

Sechs Monate nach Einleitung der „Phase 2“-Untersuchung hält die CMA fest, dass bisher keine ausreichenden Beweise vorgelegt wurden, dass die Fusion den Wettbewerb und Investitionen fördere. Zu den vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen gehören rechtlich verbindliche Investitionszusagen unter Aufsicht der Kommunikationsaufsichtsbehörde und Maßnahmen zum Schutz von Einzelhandels- und Großhandelskunden.

Die vorläufige Einschätzung der Behörde ist weiterhin, dass die Fusion auch negative Auswirkungen auf Großhandelskunden hätte – Mobilfunknetzbetreiber wie Lyca Mobile, Sky Mobile und Lebara. Diese Anbieter nutzen andere Mobilfunknetze, um ihre eigenen Dienstleistungen anzubieten. Gleichwohl erkennt die CMA an, dass die Fusion laut Vodafone und Three UK die Qualität der Mobilfunknetze verbessern und den Ausbau der 5G-Netze beschleunigen könnte.

In einer gemeinsamen Stellungnahme betonten die Unternehmen, dass sie den vorläufigen Schlussfolgerungen der CMA widersprechen, wonach ihre Fusion Wettbewerbsbedenken aufwerfe und zu Preiserhöhungen für Kunden führen könne. Sie freuen sich darauf, mit der CMA zusammenzuarbeiten, um eine Genehmigung zu erreichen. Bei Ankündigung des Deals versprachen die Unternehmen, über zehn Jahre 11 Milliarden Pfund in den Ausbau der 5G-Netze zu investieren und die Preise nicht zu erhöhen.