Mit einem neuen Budgetplan will die britische Finanzministerin Rachel Reeves der heimischen Industrie unter die Arme greifen und die Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen reduzieren. Zentraler Bestandteil dieses Plans ist es, Unternehmen, die wesentliche Mineralien wie Lithium, Graphit und Kobalt importieren, besseren Zugang zu UK Export Finance (UKEF) zu gewähren. Dieses staatliche Finanzierungs- und Versicherungsorgan unterstützt normalerweise britische Exporteure und deren Käufer.
Der Zugang zu diesen Finanzhilfen wird jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft. Unternehmen müssen langfristige Verträge mit britischen Exporteuren vorweisen, um Unterstützung zu erhalten. Diese Neuregelung zielt darauf ab, vor allem der Verteidigungs-, Luftfahrt-, Elektrofahrzeug- sowie der erneuerbaren Energiebranche zugutezukommen, wie Insider verlauten ließen.
In den letzten Jahren haben westliche Länder verstärkt versucht, ihre Versorgung mit kritischen Mineralien sicherzustellen, die für die moderne Fertigung unerlässlich sind, wo bislang China den Markt dominiert. Ein weiterer Vorteil von Reeves' Vorstoß ist eine vereinfachte Finanzierung von Lieferanten in Commonwealth-Staaten wie Australien, die über große Mineralienvorkommen verfügen. Premierminister Keir Starmer führt derweil Gespräche zur Förderung von Handel und Wirtschaftswachstum beim Commonwealth-Treffen in Samoa.
Darüber hinaus plant Reeves in Labours erstem Budget seit 14 Jahren Steuererhöhungen und zusätzliche Darlehen vorzustellen, um etwa 40 Milliarden Pfund für zentrale Parteiziele wie den nationalen Gesundheitsdienst zu sichern und das durch die konservativen Vorgänger entstandene Haushaltsdefizit zu füllen. Reeves debattiert zudem über mögliche Änderungen in der Schuldenberechnung, was bis zu 50 Milliarden Pfund für staatliche Infrastrukturprojekte freisetzen könnte.
Während die Regierung keine spezifischen Firmen nannte, die von den Änderungen der Exportfinanzierung profitieren könnten, seien doch Unternehmen wie der Triebwerkshersteller Rolls Royce und Tata Motors — das im Südwesten Englands eine Batteriefabrik errichtet — wesentliche Abnehmer importierter Metalle. Die Labour-Regierung hofft zudem auf verstärkte private Investitionen, um die Wirtschaft anzukurbeln; beim internationalen Investitionsgipfel wurden jüngst 63 Milliarden Pfund mobilisiert, wenngleich ein Teil davon bereits zugesagt war.