Eine aktuelle Analyse hat aufgedeckt, dass britische Pensionskassen jährlich um satte 1,5 Milliarden Pfund mehr an Gebühren an Fondsmanager zahlen, als notwendig wäre. Diese Enthüllung erhöht den Druck auf Treuhänder und Berater, bessere Konditionen für die Mitglieder der Pensionspläne auszuhandeln. Die von der Datenanalysefirma ClearGlass und der Financial Times untersuchte Analyse zeigt ein „extremes“ Spektrum an Gebühren, die von Asset-Managern für betriebliche Altersversorgungssysteme mit garantierten Leistungen erhoben werden. Einige Pläne zahlen bis zu 14-mal mehr für dasselbe Fondsprodukt als ihre Konkurrenten. Chris Sier, der CEO von ClearGlass, bemängelte, dass einige Kunden "verdammt unfair" behandelt würden. Seine Sorge: Der Markt funktioniere aufgrund mangelnder Transparenz nicht gut. Manche Kunden subventionieren effektiv die Preise, die anderen angeboten werden. Die Untersuchung befasste sich mit gebündelten Fondsstrategien, die in gelistete Vermögenswerte investieren. Diese machen etwa 40 Prozent der Zuteilungen von Leistungsplänen aus, die lebenslange garantierte Pensionszahlungen basierend auf Gehalt und Dienstzeit versprechen. Die Untersuchung enthüllte, dass einige Pensionskassen für gleiche Produkte erheblich überhöhte Gebühren zahlen. Neben ClearGlass-Kritiken äußerte sich Mick McAteer, ehemals Vorstandsmitglied der Financial Conduct Authority, besorgt darüber, dass einige Pensionsfondsberater klar versagen. Er hofft, dass die Analyse als Weckruf für Treuhänder dient und eine beschleunigte Regulierung der Investmentberater auslöst. Aufsichts- und Industriestimmen gaben ebenfalls Feedback zu den Ergebnissen. Die FCA betonte ihre Bemühungen zur Preistransparenz und die Investment Association unterstrich die strenge Regulierung und Wettbewerb in der Branche. Der Pensionsregulator drängt darauf, dass Treuhänder ihre Beratungen überprüfen und sicherstellen, dass die Gelder der Sparer kosteneffizient investiert werden. Mit steigendem Druck auf die Marktteilnehmer könnten sich nun endlich die überfälligen Verbesserungen bei den Gebührenstrukturen und der Transparenz für britische Pensionskassen einstellen.