Neuen Schätzungen des britischen Office for National Statistics zufolge verzeichnete der Bausektor im September 2024 einen leichten Anstieg der Produktion. Dies trug zu einem Gesamtwachstum von 0,8 % in den drei Monaten bis September bei, verglichen mit den vorherigen drei Monaten. Innerhalb der drei Monate bis September 2024 zeigte sich die Bauwirtschaft mit unterschiedlichen Entwicklungen in ihren Segmenten. Während neue Bauprojekte um 2,0 % zulegten, war der Bereich Infrastruktur mit einem Anstieg von 2,8 % der größte Treiber dieser Entwicklung. Demgegenüber sanken die Aktivitäten in der Reparatur und Wartung um 0,6 %, wobei die privaten Wohnungsreparaturen um deutliche 5,8 % abrutschten. Trotz dieses gemischten Bildes in den verschiedenen Baukategorien konnte der Sektor im September ein monatliches Wachstum von 0,1 % verzeichnen, angetrieben durch einen Anstieg von 0,4 % im Bereich Reparatur und Wartung. Neue Bauprojekte verzeichneten im gleichen Zeitraum einen leichten Rückgang von 0,2 %. Nichtsdestotrotz berichteten vier von neun Sektoren innerhalb der Branche von Zuwächsen, wobei die privaten Wohnungsreparaturen und Wartungen mit einem Wachstum von 1,3 % an der Spitze lagen. Die Entwicklung im Bausektor wirkte sich auf das breitere wirtschaftliche Umfeld aus, wobei das reale BIP in den drei Monaten bis September 2024 um schätzungsweise 0,1 % gewachsen ist. Haupttreiber dieses Wachstums waren der Einzelhandel, ohne Kraftfahrzeuge und Motorräder, sowie neue Bauprojekte. Brian Berry, Vorstandsvorsitzender der Federation of Master Builders, äußerte sich optimistisch: „Das positive Wachstum des Bausektors um 0,8 % im dritten Quartal 2024 ist ein willkommenes Signal dafür, dass sich die Bauindustrie nach schwierigen Jahren langsam erholt. Der Anstieg um 2 % bei neuen Projekten im Vergleich zum zweiten Quartal zeigt, dass das Marktvertrauen wächst." Allerdings mahnte Berry zur Vorsicht: „Der Rückgang um 0,6 % bei Reparaturen und Wartungen zeigt, dass die Branche noch nicht über den Berg ist. In Kombination mit einem kaum wachsenden Wirtschaftsumfeld könnte dies die Zurückhaltung der Verbraucher bei Ausgaben widerspiegeln. Besonders besorgniserregend sind die neuen Wohnbauaufträge, deren erheblicher Rückgang trotz der Regierungsanstrengungen zur Schaffung von 1,5 Millionen neuen Wohnungen zu verzeichnen ist." „Es bedarf eines langfristigen Plans, um die anhaltende Fachkräftekrise zu bewältigen und die Diversifizierung des Wohnungsmarktes durch die Förderung kleiner und mittlerer Bauunternehmen voranzutreiben, wenn die Regierung ihre ehrgeizigen Ziele ernsthaft verfolgen möchte.“