16. Januar, 2025

Märkte

Uhrensammler setzen auf den Zweithandmarkt: Trend oder Dauerbrenner?

Uhrensammler setzen auf den Zweithandmarkt: Trend oder Dauerbrenner?

Der Hype rund um Uhren scheint sich nach der Pandemie wieder zu beruhigen, doch der Markt für gebrauchte Uhren wächst rasant weiter. Einer aktuellen Studie von Deloitte zufolge macht dieser Zweithandmarkt derzeit zwar weniger als die Hälfte des Primärmarktes aus, wird aber voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren auf Augenhöhe mit diesem stehen. Obwohl die Preise seit Anfang 2022 leicht nach unten korrigiert wurden, bleiben sie immer noch über dem Niveau vor dem Boom. Marken wie Audemars Piguet, Patek Philippe, Rolex und Omega verzeichnen einen soliden Zuwachs über einen Zeitraum von fünf Jahren. Auch Auktionen, die für Ende 2024 angesetzt sind, signalisieren ein robustes Wachstum. Eine bemerkenswerte Entwicklung ist die Einführung von zertifizierten Gebrauchtprogrammen, welche das Vertrauen der Verbraucher stärken. Rund 71 Prozent der Führungskräfte aus der Uhrenbranche sehen im Pre-Owning-Markt einen positiven Einfluss auf die Markenwahrnehmung, da neue Kundengruppen erschlossen werden. In der Szene sind auch prominente Persönlichkeiten aus Sport und Unterhaltung als Investoren tätig geworden, während der Anteil der Verbraucher, die gebrauchte Uhren in Erwägung ziehen, von 2020 bis 2024 sprunghaft gestiegen ist. Besonders begehrt sind seltene und Vintage-Modelle, wobei genderneutrale Uhren bei der Generation Z und weiblichen Kunden im Trend liegen. Jedoch bringt das Ende der Marktblase auch Herausforderungen mit sich. Deutsche Online-Plattformen wie Watchmaster und Chronext mussten die Insolvenz anmelden, während andere Akteure, wie etwa Hodinkee, ebenfalls betroffen waren. Die Plattform verkaufte zuerst Unternehmensteile, bevor sie von der Watches of Switzerland Group übernommen wurde.