Der Markt für Luxusuhren aus zweiter Hand spürt den Gegenwind der gesamten Branche. Ein neuer Bericht von Morgan Stanley und WatchCharts zeigt, dass die Preise im Jahr 2024 um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen sind. Dies betrifft nicht nur die prestigeträchtige 'Big Three' – Rolex, Patek Philippe und Audemars Piguet –, sondern auch andere hochklassige Uhrenhersteller. Beeindruckenderweise erlebte der Markt im vierten Quartal des Jahres den elften Rückgang in Folge seit den Spitzenpreisen im Mai 2022. Insgesamt sanken die Preise im Jahr 2024 zwar weniger stark, aber breiter gefächert als 2023. Ganze 28 von 35 Schweizer Uhrenherstellern verzeichneten Rückgänge beim Preisniveau auf dem Sekundärmarkt. Einige Marken konnten sich dennoch behaupten. So zeigten Certina, Frédérique Constant, Montblanc und Longines positive Entwicklungen in diesem Jahr. Besonders schwer taten sich Marken, deren Durchschnittspreis im Wiederverkauf über 10.000 Dollar liegt und die stark auf Sportmodelle setzen, während alle Marken über 3.000 Dollar im negativen Bereich abschlossen. Die Marktanteile der 'Big Three' schrumpften um 2 Prozent, bedingt durch ein nachlassendes Interesse an hochpreisigen Modellen und einem Wachstum der Nachfrage nach anderen Marken. Insbesondere bei Rolex sanken die Preise auf ein Vier-Jahres-Tief, 3 Prozent unter den Niveau von Januar 2021. Dabei nahm jedoch der Verkauf zertifizierter Gebrauchtwaren enorm zu und erreichte Schätzungen zufolge 300 Millionen Dollar. Patek Philippe und Audemars Piguet weisen trotz der fallenden Preise immer noch beachtliche Steigerungen von 22 bzw. 28 Prozent auf, bewegen sich jedoch auf dem niedrigsten Stand in den letzten dreieinhalb Jahren. Währenddessen bleibt Cartier ein Lichtblick für Richemont, mit einem Wachstum von 18 Prozent im Sekundärmarkt, trotz eines schwächeren vierten Quartals. Das Jahr 2024 brachte LVMH deutliche Rückgänge im Wiederverkaufswert seiner Uhrmacher, die um 6,4 Prozent fielen. Besonders stark getroffen wurde Hublot, während sich Tag Heuer, Bulgari und Zenith im Marktdurchschnitt bewegten. Der Swatch Group gelang es, mit ihren Einstiegsluxusmarken im Plus zu bleiben, jedoch litt die Marke Swatch stark unter der Performance der MoonSwatch. Prognosen für 2025 deuten darauf hin, dass die Preisdifferenz zwischen Handels- und Sekundärmarkt weiter wachsen wird. Zertifizierte Gebrauchtprogramme könnten hier eine Lösung darstellen.