Die Union Cycliste Internationale (UCI), der Weltverband des Radsports, plant im Vorfeld der neuen Saison ein Verbot der Nutzung von Kohlenmonoxid durch die Teams zu erlassen. Der Einsatz dieses Gases, das in großen Mengen giftig sein kann, erfolgt in niedrigen Dosen, um kritische Blutwerte der Sportler, speziell den Hämoglobinspiegel, zu messen.
Eine Untersuchung, die während der diesjährigen Tour de France von der Webseite Escape Collective veröffentlicht wurde, hat aufgedeckt, dass mehrere Teams sogenannte Kohlenmonoxid-Rückatmungsgeräte zur Optimierung des Höhentrainings einsetzen. In einer Stellungnahme erklärte die UCI, dass das Gas in der Medizin kontrolliert als Indikator zur Messung der Sauerstoffaufnahmefähigkeit und der Gesamtmasse des Hämoglobins eingesetzt wird.
Allerdings können bei mehrfachem Einatmen unter nicht-medizinischen Bedingungen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder sogar Bewusstlosigkeit auftreten. Aufgrund der möglichen gesundheitlichen Risiken und der fehlenden Langzeitstudien über die wiederholte Inhalation von Kohlenmonoxid sieht die UCI einen medizinischen Grund für das geplante Verbot.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Thema, als der Tour de France-Sieger Tadej Pogacar auf den legalen Einsatz des Gases in seinem Visma-Lease a Bike-Team angesprochen wurde. Pogacar betonte, dass es sich hierbei um einen einfachen Test zur Reaktion auf Höhentraining handelt, der in einem kontrollierten Umfeld durchgeführt wird.
Der Vorschlag der UCI wird nun von ihrem Management-Komitee diskutiert, und eine Entscheidung des Exekutivorgans wird Ende Januar erwartet. Allerdings bleibt die Nutzung von Kohlenmonoxid in einem streng medizinischen Kontext zur Bestimmung der Gesamtmasse des Hämoglobins weiterhin erlaubt.