Der Schweizer Bankriese UBS hat im dritten Quartal einen Nettogewinn von 1,4 Milliarden US-Dollar erzielt und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das gleiche Quartal im Vorjahr musste die Bank noch einen Verlust von 715 Millionen US-Dollar hinnehmen, was auf die erzwungene Übernahme des Konkurrenten Credit Suisse zurückzuführen war. Nun konnte UBS die Einnahmen um fünf Prozent auf 12,3 Milliarden US-Dollar steigern. Analysten der Schweizer Agentur AWP hatten einen Gewinn von 758 Millionen US-Dollar bei Einnahmen von 11,5 Milliarden US-Dollar prognostiziert.
Anfänglich stiegen die UBS-Aktien im morgendlichen Handel um mehr als zwei Prozent, fielen dann jedoch um nahezu drei Prozent. Die Bank erklärte, dass die aktuellen Bedingungen im vierten Quartal angesichts einer erwarteten sanften Landung der US-Wirtschaft anhalten dürften. Der makroökonomische Ausblick für den Rest der Welt sei jedoch weniger optimistisch, betonte UBS. Unsicherheiten durch geopolitische Konflikte und die bevorstehende US-Wahl könnten das Anlegerverhalten beeinflussen.
Im Bereich der Vermögensverwaltung stiegen die Erlöse um vier Prozent und im Investmentbanking um 22 Prozent. Zudem erzielte UBS im Quartal zusätzliche Einsparungen in Höhe von 800 Millionen US-Dollar und liegt damit "dem Zeitplan für die finanzielle und operationale Integration von Credit Suisse voraus".
Zürcher Kantonalbank-Analyst Michael Klien kommentierte, dass UBS in Sachen Kostensenkungspläne offenbar einen Schritt voraus sei. Das Ziel, bis Ende 2026 insgesamt 13 Milliarden US-Dollar einzusparen, bleibe unverändert. Die Integration des ehemaligen Rivalen stellt weiterhin eine gewaltige Aufgabe dar. UBS hat mit der länderspezifischen Migration von Kundendaten begonnen und plant, den Großteil der schweizerischen Retail-Sparte im kommenden Jahr zu überführen.
Die nächste große Herausforderung besteht in der Migration der Daten von 1,3 Millionen Kunden, warnte Vontobel-Analyst Andreas Venditti. Die erste Welle der Kundenmigration wurde jedoch erfolgreich abgeschlossen, und die Bank liegt (bisher) bei kontrollierbaren Themen vor dem Zeitplan.