Die künftigen Kapitalanforderungen der UBS für ihre ausländischen Einheiten stehen auf dem Prüfstand, und die finale Entscheidung hängt stark von der Krisenfestigkeit der Bank ab. Dies betonte die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter bei einer Veranstaltung in Zürich. Die Erfahrungen mit der Credit Suisse hätten gezeigt, dass insbesondere deren US- und UK-Töchter unzureichend kapitalisiert waren. Ein definitiver Betrag, um den das Kapital erhöht werden muss, steht allerdings noch nicht fest.
Die Finanzaufsicht Finma hat die UBS bereits dazu aufgefordert, Teile ihres Notfallplans zu überarbeiten, um der neuen Größenordnung und Komplexität der Bank nach der Übernahme der Credit Suisse gerecht zu werden. Die Überlegungen umfassen insbesondere die Kapitalausstattung gegenüber internationalen Einheiten der Bank. Zur Debatte steht eine Anhebung dieser von bisher 60% auf 100%.
Ein Vorschlag zur Fusion von Institutionen zur Stärkung der Finanzregulierung in der Schweiz wird von Keller-Sutter abgelehnt. Die Schweizer Regierung hat zuletzt im April eine Reformserie vorgestellt, in der eine geringere Kapitalausstattung als einer der Schwachpunkte im Falle der Credit Suisse identifiziert wurde. Diese verhinderte letztlich einen Verkauf der Auslandsniederlassungen in einem Notfall.
Derzeit sind die Regierung und die UBS uneins über die geplanten Änderungen, die die Kapitalanforderungen der Bank um bis zu 25 Milliarden US-Dollar erhöhen könnten. UBS-Chef Sergio Ermotti spricht sich entschieden gegen diese Maßnahme aus und verweist dabei auf das ohnehin schon strenge regulatorische Umfeld der Schweiz.