UBS: Ein Schweizer Riese auf dem Prüfstand

Die Übernahme der Credit Suisse durch UBS hat die ehemalige Schweizer Finanzminister Ueli Maurer an diesem Wochenende zu einem aufrüttelnden Appell veranlasst. Maurer bezeichnete die erweiterten Dimensionen der UBS als potenziell problematisch für die schweizerische Wirtschaft und fordert Maßnahmen, um die Risiken der vergrößerten Bank zu mindern. Maurer erklärte gegenüber der Zeitung Tages-Anzeiger, dass die UBS im Verhältnis zur Schweizer Wirtschaft zu groß sei und verwies auf eine beeindruckende Bilanzsumme von rund 1,7 Billionen Dollar, die das doppelte des jährlichen Schweizer Wirtschaftsleistungsumfangs darstellt. Bei einem möglichen Scheitern der Bank stünden keine lokalen Rivalen zur Verfügung, um die Lücke zu füllen, und eine Verstaatlichung könnte die öffentlichen Finanzen massiv belasten, so die Warnung von Experten. Die Verantwortung zur Risikominderung liege primär bei den Aktionären durch ihre Auswahl der Verwaltungsratsmitglieder, so Maurer weiter. Es sei entscheidend, dass die Aktionäre Verantwortung übernehmen, um die Steuerzahler zu schützen. Darüber hinaus müsse auch gesetzlich gehandelt werden, um eine Wiederholung der Probleme im Bankensektor zu verhindern. Die Schweizer Regierung hat bereits Pläne für strengere Kapitalanforderungen angestoßen, um der Finanzbranche nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse 2023 mehr Stabilität zu ermöglichen. Konkrete Vorgaben stehen zwar noch aus, doch könnte UBS möglicherweise gezwungen werden, 15 bis 25 Milliarden Dollar zusätzliches Kapital vorzuhalten, was im Unternehmen selbst auf Widerstand stößt. Maurer warnte, überzogene Kapitalanforderungen könnten die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Banken beeinträchtigen und sie zur Standortverlagerung veranlassen, während er gleichzeitig die Bedeutung einer großen Bank für die international geprägte Schweizer Wirtschaft lobte. UBS-Chef Sergio Ermotti hatte kürzlich geäußert, dass die Bank über genügend Kapital zur Abdeckung potenzieller Probleme verfüge und unterstütze viele der Regierungsinitiativen, solange sie angemessen und gezielt blieben.