Seit der Finanzkrise 2008 standen vor allem Wachstumsaktien im Rampenlicht, während dividendenstarke Titel eher unbeachtet blieben. Dabei sind gerade letztere seit 1900 eine verlässliche Quelle für beeindruckende Renditen am US-Aktienmarkt. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg liegt im Zinseszinseffekt.
Unternehmen, die ihre Dividenden regelmäßig erhöhen, sogenannte "Dividend Growers", übertreffen den Benchmark-Index S&P 500 oft über Zeiträume von fünf bis zehn Jahren. Diese Aktien zeichnen sich in der Regel durch solide Fundamentaldaten, bewährte Geschäftsmodelle und ein starkes Management aus, das auf die Rendite der Aktionäre fokussiert ist. Investoren, die ihre wachsenden Dividenden reinvestieren, profitieren so potenziell von einem erheblichen Zuwachs durch den Zinseszins.
Zwei entscheidende Kennzahlen helfen, vielversprechende Dividendenwachstumsaktien zu identifizieren: das Ausschüttungsverhältnis und die Dividendenwachstumsrate. Ein nachhaltiges Ausschüttungsverhältnis (ideal unter 75%) stellt sicher, dass das Unternehmen seine Dividende auch bei rückläufigen Gewinnen aufrechterhalten kann. Eine hohe Dividendenwachstumsrate signalisiert hingegen, dass das Unternehmen wirtschaftliche Turbulenzen und Marktschwankungen gut überstehen kann.
Ein Blick auf zwei herausragende Dividendenwachstumsaktien zeigt, welche Unternehmen diese Kriterien erfüllen und sich somit für ein langfristiges Portfolio eignen.
General Dynamics ist seit seiner Gründung im Jahr 1899 eine zentrale Größe in der Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungsindustrie. Das vielfältige Portfolio reicht von Gulfstream-Geschäftsflugzeugen über Marineschiffe und Kampfsysteme bis hin zu fortschrittlichen Technologien.
Die Aktie von General Dynamics besticht durch ein solides Dividendenprofil. Derzeit bietet sie eine ansehnliche Rendite von 1,86%, eine jährliche Wachstumsrate von etwa 5% über fünf Jahre und ein vergleichsweise konservatives Ausschüttungsverhältnis von 42,7%. Ihre stabile Ertragskraft verdankt die Firma der starken Nachfrage nach Gulfstream-Jets und einem erheblichen Auftragsbestand in der Marinedivision. Allerdings hängt der Umsatz als Rüstungsunternehmen stark von den staatlichen Verteidigungsausgaben ab, die je nach politischer Lage schwanken können.
GE Aerospace entstand nach der Ausgliederung von GE Vernova zu Beginn dieses Jahres als eigenständiges Unternehmen und behielt die Börsennotierung von General Electric bei. Das Unternehmen dominiert seit langem die Flugzeugtriebwerksbranche, wobei etwa drei von vier kommerziellen Flugverbindungen weltweit von GE-Triebwerken angetrieben werden.
GE Aerospace besticht vor allem durch eine beeindruckende Dividendenerhöhung um 250% nach der Ausgliederung. Mit einer aktuellen Rendite von 0,60% und einem äußerst konservativen Ausschüttungsverhältnis von 14% hat das Unternehmen viel Spielraum für zukünftige Erhöhungen. Das Geschäftsmodell kombiniert den Verkauf neuer Triebwerke mit einem höchst profitablen Ersatzteil- und Servicegeschäft, was einen stetigen Einkommensstrom sicherstellt.
Die langfristige Ertragsvisibilität von GE Aerospace wird durch die starke Nachfrage nach ihren Triebwerken und einen signifikanten Auftragsbestand im Luftfahrtbereich untermauert. Allerdings ist auch bei GE Aerospace der Umsatz an die zyklische Natur der Luftfahrtbranche gekoppelt, was sich gelegentlich auf die kurzfristige Performance auswirken kann.
Sowohl General Dynamics als auch GE Aerospace zeigen die wesentlichen Merkmale hervorragender Dividendenwachstumsaktien: starke Marktpositionen, nachhaltige Ausschüttungsquoten und ein bewährtes Engagement zur Steigerung der Aktionärsrenditen. Während jede Aktie ihre eigenen Risiken und Überlegungen mit sich bringt, bieten beide Investoren die Chance, durch Dividendenreinvestitionen und regelmäßige Erhöhungen der Quartalsdividende vom Zinseszinseffekt zu profitieren.