28. November, 2024

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Überschwemmungen in Mitteleuropa: Elbe- und Oderregionen in Alarmbereitschaft

Überschwemmungen in Mitteleuropa: Elbe- und Oderregionen in Alarmbereitschaft

Der Wasserpegel der Elbe bei Dresden steigt allmählich an, und erste Straßen sowie Wiesen sind bereits überflutet. Die Menge des Wassers aus Tschechien, das in Richtung Sachsen fließt, stellt eine bedeutende Variable dar. Auch Brandenburg könnte betroffen sein, insbesondere Gebiete in der Nähe der Oder. Die Hochwasserlage in den angrenzenden Ländern wie Polen, Tschechien und Österreich bleibt kritisch und die Zahl der Todesopfer hat mindestens 19 erreicht.

In Brandenburg bereitet sich das Technische Hilfswerk (THW) darauf vor, mögliche Überschwemmungen der Oder ab Mitte der Woche zu bewältigen. Der Pegel Ratzdorf südlich von Frankfurt/Oder erreicht wohl die höchste Alarmstufe 4 am Sonntag, was zu Überflutungen von Grundstücken führen könnte.

Auch die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree sind bereits über die Ufer getreten. In Spremberg gilt am Pegel der Spree Hochwasser-Alarmstufe 1. Der Flusslauf der Oder, insbesondere in Breslau, wird langsamer als prognostiziert am Donnerstag oder Freitag von Hochwasser betroffen sein. In 1997 hatte eine große Überschwemmung ein Drittel der Stadt Breslau beschädigt.

Heldentaten ereigneten sich in Nysa, einer kleinen Stadt 90 Kilometer südlich von Breslau, wo Einwohner zusammen mit Soldaten und Feuerwehrleuten, darunter auch Rentnerin Wanda, einen drohenden Deichbruch der Glatzer Neiße verhindern konnten.

Im Südwesten Polens sind weite Landstriche weiterhin überflutet, und die Regierung verhängte den Katastrophenzustand. 500 Polizisten und Feldjäger sollen die Ordnung aufrechterhalten und Plünderungen vermeiden.

Auch Tschechien kämpft mit den Folgen des Hochwassers und hat zahlreiche Pegel auf die höchste Alarmstufe gesetzt. Insgesamt 2.000 Soldaten unterstützen beim Versorgen der Bevölkerung und bei Aufräumarbeiten. Schäden wurden bereits auf mehr als eine halbe Milliarde Euro geschätzt.

In Sachsen sind die Pegelstände der Elbe zwar niedriger als befürchtet, jedoch noch keine Entwarnung möglich. Sachsens Umweltminister Wolfram Günther erwartet jedoch ein vergleichsweise glimpfliches Davonkommen. Die Situation bleibt jedoch unsicher und die Pegelstände könnten erst gegen Ende des Monats sinken.

Bayern kann mittlerweile einen Rückgang des Dauerregens verzeichnen, was für eine allmähliche Entspannung der Hochwasserlage sorgt. Dennoch steigen einige Wasserstände in Flüssen noch leicht an.

Im Gegensatz dazu ist die Lage in Österreich dramatisch. Fünf Todesopfer wurden verzeichnet, und viele Regionen sind weiterhin von der Hochwasser bedingten Zerstörung betroffen. Auch hier bleibt die Gefahr von Dammbrüchen hoch.

In Deutschland fordern Städte und Gemeinden nun mehr finanzielle Unterstützung für den Hochwasserschutz von Bund und Ländern. Klimaforscher Hermann Lotze-Campen betont, dass extreme Wetterereignisse häufiger und stärker werden könnten, was eine direkte Folge des Klimawandels darstellt.