19. November, 2024

Wirtschaft

Überschuldung in Deutschland: Rückläufige Tendenz trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten

Überschuldung in Deutschland: Rückläufige Tendenz trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten

Die aktuelle Untersuchung von Creditreform zeigt eine erfreuliche Entwicklung: Die Zahl der überschuldeten Personen in Deutschland hat einen rückläufigen Trend. Mit 5,56 Millionen Menschen sind 94.000 weniger als im Vorjahr betroffen, der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebungen 2004, wie im neuen „Schuldneratlas Deutschland 2024“ veröffentlicht wurde. Die Überschuldungsquote ist von 8,15 auf 8,09 Prozent gesunken. Überschuldung definiert sich dabei als die Unfähigkeit, langfristig finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Entgegen der Befürchtungen eines starken Anstiegs für 2024, blieb dieser aus. Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, erklärt diesen Rückgang mit der tiefen Verunsicherung der deutschen Verbraucher angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage. Faktoren wie die Politik der Bundesregierung, der Ukraine-Krieg und die bevorstehenden Wahlen in den USA tragen zur Sparsamkeit der Verbraucher bei, was letztlich zu einer Reduzierung der Überschuldungsfälle führt.

Obwohl der allgemeine Trend positiv ist, bleiben bestimmte Bevölkerungsgruppen stark betroffen. Creditreform hebt hervor, dass vor allem Geringverdiener unter den hohen Energie- und Lebensmittelpreisen leiden. Alleinerziehende Frauen sind ebenfalls überproportional betroffen, wenngleich die Statistik zeigt, dass Männer insgesamt häufiger von Überschuldung betroffen sind.

Um fundierte Ergebnisse zu erzielen, analysiert Creditreform anonymisierte Daten aus verschiedenen Quellen, darunter amtliche Register und Online-Händler. Aufgrund einer Änderung in der Berechnungsmethodik im letzten Jahr sind die aktuellen Zahlen nicht direkt mit den vorherigen Daten bis 2023 vergleichbar.