22. Dezember, 2024

Unternehmen

Totalausfall am BER: Swissport lässt Passagiere hängen!

Das Pfingstwochenende am BER entwickelte sich zum Alptraum: Passagiere wurden von ihren Koffern getrennt, während das wenige anwesende Personal sich versteckte.

Totalausfall am BER: Swissport lässt Passagiere hängen!
Massive Verspätungen und versteckte Mitarbeiter: Der Tiefpunkt am Berliner Flughafen.

Am Berliner Flughafen (BER) entlud sich am Pfingstwochenende die gesammelte Frustration der Reisenden in einem beispiellosen Chaos. Der Bodenverkehrsdienstleister Swissport, schon lange ein Sorgenkind in Sachen Personalmanagement, scheint nun an einem kritischen Punkt angekommen zu sein.

Am 1. Juni, dem Samstag des Pfingstwochenendes, spitzte sich die Situation dramatisch zu, als Mitarbeiter sich offenbar aus Angst vor der wachsenden Aggressivität der Passagiere versteckten.

Ein Pfingstwochenende zum Vergessen

Es begann als ein gewöhnliches verlängertes Wochenende, doch schnell wurde klar, dass der BER an seine Grenzen stoßen würde. Passagiere von Ryanair und Easyjet, angelockt von günstigen Flugangeboten, wurden Opfer stundenlanger Wartezeiten auf ihr Gepäck. Der zuständige Bodendienstleister Swissport kämpfte mit erheblichem Personalmangel, der die Krise verschärfte.

Eskalation in den Abendstunden

Die Lage eskalierte gegen 22 Uhr, als Passagiere zunehmend verzweifelten. Einige reagierten mit extremer Aggression: Sie schlugen gegen Wände, bestiegen Gepäckbänder und versuchten, verschlossene Türen einzuschlagen.

Augenzeugen berichteten, dass die Situation außer Kontrolle geriet. Die wenigen anwesenden Swissport-Mitarbeiter zogen sich zurück, überwältigt und ängstlich, während Passagiere sie umzingelten und mit Handys filmten.

Angestellte des Bodendienstleisters Swissport versteckten sich, als Passagiere zunehmend aggressiver wurden.

Die Bundespolizei wurde um Unterstützung gebeten und traf kurz nach Mitternacht ein, um die Ordnung wiederherzustellen. Die Beamten ermöglichten es den Passagieren, den Wartebereich zu verlassen und sich zu verpflegen. Eine temporäre Lösung, die die Wogen nur kurzfristig glätten konnte.

Tieferliegende Probleme

Dieser Vorfall ist symptomatisch für tiefere Probleme innerhalb der Bodenverkehrsdienstleistungsbranche. Swissport steht beispielhaft für die Schwierigkeiten vieler Unternehmen, Arbeitskräfte für physisch anspruchsvolle und schlecht bezahlte Jobs zu finden.

Darüber hinaus hat die aggressive Haltung einiger Passagiere, verstärkt durch Verzögerungen und mangelnde Informationen, zu einer hoch angespannten Arbeitsumgebung geführt.

Ursachen und Versäumnisse

Swissport macht kurzfristige Krankheitsfälle und IT-Störungen für die Verzögerungen verantwortlich. Zudem war der Zeitpunkt unglücklich gewählt: 16 Flüge kamen mit erheblichen Verspätungen an, was die Situation weiter verschlimmerte.

Die gesetzlichen Arbeitszeitbegrenzungen verhinderten, dass mehr Personal länger eingesetzt werden konnte. Dies beleuchtet das chronische Unterbesetzungsproblem und die unzureichende Planung, die oft zu Lasten des Personals geht.