Die Europäische Union hat die Zulassung für den Corona-Impfstoff Vaxzevria von AstraZeneca zurückgezogen. Dieser Schritt markiert das vorläufige Ende einer kontroversen Phase in der öffentlichen Gesundheitsgeschichte, während der der Impfstoff zunächst als Schlüsselwaffe gegen die Pandemie gepriesen und dann wegen Sicherheitsbedenken zunehmend kritisiert wurde.
Vaxzevria, zu Beginn der Corona-Impfkampagnen als großer Hoffnungsträger gefeiert, wurde in ganz Europa über 68 Millionen Mal verabreicht. Doch schon kurz nach der Notfallzulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) am 29. Januar 2021 häuften sich Berichte über schwerwiegende Nebenwirkungen, insbesondere unter jüngeren Geimpften.
Diese Bedenken führten in mehreren Ländern, darunter Deutschland, zu einem zeitweiligen Impfstopp.
Juristische Kämpfe und wirtschaftliche Konsequenzen
Die Probleme für AstraZeneca verschärften sich, als in Großbritannien eine Sammelklage von Betroffenen initiiert wurde, die schwere Impfnebenwirkungen erlitten hatten. Im Zuge dieser rechtlichen Auseinandersetzungen musste das Unternehmen zugeben, dass der Impfstoff tatsächlich zu Nebenwirkungen geführt hatte.
Diese juristische Entwicklung sowie der schwindende Bedarf an dem Vakzin, bedingt durch die Verfügbarkeit alternativer Impfstoffe, führten schließlich zum Rückzug der Zulassung auf Antrag von AstraZeneca selbst.
AstraZeneca argumentiert, dass der Antrag auf Rücknahme der Zulassung aufgrund mangelnder Nachfrage erfolgte. Kritiker vermuten jedoch, dass das Unternehmen damit auch potenziellen Schadensersatzforderungen und weiteren rechtlichen Herausforderungen ausweichen möchte.
Diese Vermutung wird durch die erheblichen Umsätze gestützt, die AstraZeneca im Jahr 2021 mit Vaxzevria erzielte, die sich auf über zwei Milliarden Euro beliefen.