25. November, 2024

Politik

Überraschungserfolg in Rumänien: TikTok-Populist Călin Georgescu siegt in erster Wahlrunde

Überraschungserfolg in Rumänien: TikTok-Populist Călin Georgescu siegt in erster Wahlrunde

In einer überraschenden Wendung hat der pro-russische Politiker Călin Georgescu die erste Runde der rumänischen Präsidentschaftswahl gewonnen. Der 62-Jährige, der als Unabhängiger antrat und zuvor nur geringe Zustimmung hatte, konnte durch virale Videos auf TikTok immer mehr Wähler mobilisieren. Mit einer Mischung aus Reit- und Kampfsportauftritten positionierte sich Georgescu als eine anti-establishment Figur und erreichte beeindruckende 23 Prozent der Stimmen. Das traditionelle politische Establishment scheint dabei an Glaubwürdigkeit eingebüßt zu haben, wodurch der Boden für alternative Botschaften bereitet wurde. Während der Wahlkampf der etablierten Parteien von Skandalen und wirtschaftlichen Herausforderungen überschattet wurde, fand Georgescus rechte und sozialkonservative Rhetorik besonders in ländlichen Gebieten und bei jungen Männern Gehör. Trotz seiner pro-russischen Haltung und Kritik an Rumäniens NATO-Engagement hat er keine Übereinkunft mit einem politischen Lager oder nennenswerte Wahlkampfmittel aufgewendet – ein echter TikTok-Erfolg. Unterstützung erhielt Georgescu von der ultranationalistischen AUR-Partei, deren prominenter Vertreter George Simion viele Anhänger mobilisieren konnte. In der Stichwahl am 8. Dezember muss Georgescu nun gegen die liberale Politikerin Elena Lasconi antreten. Dabei bleibt die internationale Aufmerksamkeit groß, denn sein populistischer Erfolg stellt einen bemerkenswerten Wandel im politischen Klima Rumäniens dar. Vieles deutet auf ein Szenario hin, bei dem Moskau zunehmend Einfluss in der Region gewinnen könnte, sollte Georgescu letztlich gewinnen. Unterdessen warnen Analysten davor, dass diese Entwicklung Teil einer größeren Strategie Russlands sei, westliche Demokratien zu destabilisieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt, besonders im Hinblick auf die anstehenden Parlamentswahlen im Dezember.