08. November, 2024

Pharma

Überraschung im Pharmasektor: Eli Lilly erlebt Achterbahnfahrt an der Börse

Überraschung im Pharmasektor: Eli Lilly erlebt Achterbahnfahrt an der Börse

Eli Lilly, ein echtes Schwergewicht im Pharmasektor, hat kürzlich seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und dabei die Erwartungen enttäuscht. Ein kurzes Börsengewitter folgte, wobei der Aktienkurs um beachtliche 11 Prozent einbrach, bevor er sich leicht erholte. Dieses deutliche Markt-Feedback signalisiert ein kritisches Echo auf die neuen Finanzzahlen des Unternehmens.

Die Aktionäre von Eli Lilly sahen sich mit der verkörperten Gefahr eines zuvor angenommenen Risikos konfrontiert, das sich nun realisiert hat und eine Herausforderung für die beeindruckende Performance der Aktie darstellen könnte. Nichtsdestotrotz bleibt das Unternehmen eine der attraktiveren Investmentmöglichkeiten auf dem ohnehin florierenden Markt.

Der Grund für die gedämpfte Stimmung wurde schnell deutlich: Eli Lilly senkte seine Prognose für das Jahr 2024. Anstelle der zuvor erwartet maximal 46,6 Milliarden Dollar Umsatz, rechnet das Unternehmen nun mit höchstens 46 Milliarden Dollar. Noch stärker wirkt die reduzierte Prognose für den Gewinn pro Aktie (EPS), die sich am oberen Ende von 15,60 auf 12,55 Dollar verringerte.

Im dritten Quartal verzeichnete Eli Lilly einen Umsatz von 11,4 Milliarden Dollar, ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser an sich starken Ergebnisse blieb der bereinigte Gewinn je Aktie mit 1,18 Dollar um 0,29 Dollar hinter der durchschnittlichen Erwartung der Wall Street Analysten zurück. Für ein Pharmaunternehmen dieser Größenordnung wären solche Zahlen in der Regel ein Zeichen von Stärke.

Der unter den Erwartungen liegende Gewinn lässt sich durch eine spannende Entwicklung erklären. Im zweiten Quartal hatten Großhändler von Mounjaro und Zepbound, den umsatzstarken Medikamenten gegen Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit, Vorräte angelegt, die über der Nachfrage lagen. Daraus resultierte im dritten Quartal ein geringer Bedarf an weiteren Bestellungen, was sich moderat dämpfend auf die Einnahmen auswirkte. Dennoch trugen diese Medikamente maßgeblich zu den Erträgen und dem Umsatzwachstum bei.

Interessanterweise führten Investitionen in Milliardenhöhe dazu, dass die Produktionskapazitäten verbessert wurden, was wiederum die Verfügbarkeit dieser Medikamente entscheidend unterstützte. Nachdem in den USA im letzten Jahr ein Mangel herrschte, entspricht das heutige Angebot in etwa der bestehenden Nachfrage.

Die erfreuliche Tatsache, dass sich der Markt nicht als gesättigt herausstellt, wird durch überhöhte Erwartungen überschattet, die scheinbar eine endlose Wachstumsphase in Betracht zogen. Diese Erwartungen sind nun in die Bewertung der Aktie eingepreist, was den Markt zu einer Neubewertung anregte.