Das Linksbündnis hat die Parlamentswahl in Frankreich überraschend gewonnen und damit das Mitte-Lager unter Staatspräsident Emmanuel Macron auf den zweiten Platz verwiesen. Olivier Faure, Chef der Sozialisten, kündigte prompt an, dass es kein Regierungsbündnis mit Macrons Lager geben werde, um eine 'Koalition der Gegensätze' zu vermeiden.
Faure spricht sich dafür aus, Frankreich grundlegend zu erneuern. Er plant massive Investitionen in den Klimaschutz und fordert eine gerechtere Besteuerung von Wohlhabenden. Diese ehrgeizigen Pläne unterstreichen die Entschlossenheit des Linksbündnisses, einen klaren politischen Kurswechsel herbeizuführen.
Während das Linksbündnis zuerst liegt, könnte das rechtsnationale Rassemblement National nur auf dem dritten Platz landen, wie erste Hochrechnungen zeigen. Keine der drei Parteien scheint die absolute Mehrheit von 289 Sitzen zu erreichen, was die politische Landschaft in Frankreich vor neue Herausforderungen stellt.
Raphaël Glucksmann, ein prominenter Sozialdemokrat und ehemaliger Spitzenkandidat der französischen Sozialisten bei der Europawahl, äußerte die Hoffnung auf neue Mehrheiten für einzelne politische Projekte. Vor dem Hintergrund, dass Macrons Lager in den letzten zwei Jahren Schwierigkeiten hatte, stabile Mehrheiten zu finden, könnte dies eine interessante Entwicklung für die Zukunft der französischen Politik bedeuten.