Der Automobilzulieferer ZF hat inmitten turbulenter Zeiten seinen Aufsichtsratsvorsitzenden ausgetauscht. Ab sofort übernimmt Rolf Breidenbach, der frühere Chef von Hella, die Führung des Kontrollgremiums. Mit dieser Entscheidung löst der 62-Jährige Heinrich Hiesinger ab, der die Position seit drei Jahren innehatte und wegen persönlicher Lebensplanungen nicht für eine Verlängerung seiner Amtszeit zur Verfügung stehen wollte. Somit erlaubt dieser Schritt eine langfristige Planung in einer entscheidenden Phase der Unternehmensentwicklung. Hiesinger hatte frühzeitig signalisiert, dass er bis März 2028 nicht mehr zur Verfügung stehen würde, was den neuen Oberbürgermeister von Friedrichshafen, Simon Blümcke, dazu bewog, eine frühzeitige Übergabe des Amtes zu ermöglichen. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der ZF tiefgreifende Transformationsprozesse durchläuft, von denen einige noch nicht vollständig umgesetzt sind. Parallel dazu plant das weltweit agierende Unternehmen, das zu 93,8 Prozent der Zeppelin-Stiftung gehört, in den kommenden Jahren einen Stellenabbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer schwächelnden Automobilindustrie, die insbesondere bei der Nachfrage nach E-Autos Einbußen erlebt. Am kommenden Donnerstag will ZF zudem seine Zahlen für 2024 präsentieren. Zuletzt hatte es Spekulationen über eine Abspaltung der Kernsparte 'E-Division' gegeben, die das Unternehmen jedoch dementierte und stattdessen ankündigte, die Antriebssparte für Partnerschaften vorzubereiten.
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Überraschender Führungswechsel: ZF beruft Rolf Breidenbach zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden
