27. September, 2024

Wirtschaft

Überraschende Wendungen in der globalen Wirtschaft: Konsumentenklima, Inflation und Arbeitslosigkeit

Überraschende Wendungen in der globalen Wirtschaft: Konsumentenklima, Inflation und Arbeitslosigkeit

Das Konsumklima der US-Verbraucher hat einen ungeahnten Aufwärtstrend erlebt. Laut der Universität Michigan stieg der Konsumklimaindex im September um beachtliche 2,2 Punkte auf 70,1 Punkte, erheblich mehr als ursprünglich vorausgesagt. Analysten hatten lediglich einen Anstieg auf 69,4 Punkte erwartet. Dies markiert eine positive Überraschung nach einer anfänglichen Schätzung von 69,0 Punkten.

Gleichzeitig blieben die Konsumausgaben in den USA hinter den Erwartungen zurück. Laut dem Handelsministerium in Washington stiegen sie im August nur um 0,2 Prozent, während eine Steigerung um 0,3 Prozent erwartet worden war. Im Vergleich zum Vormonat, der eine Zunahme um 0,5 Prozent verzeichnete, zeigt sich hier eine Abschwächung der Ausgabenfreude bei den Konsumenten.

In der Eurozone zeigt sich ein gedämpfteres Bild: Der Economic Sentiment Indicator (ESI) sank im September um 0,3 Punkte auf 96,2 Zähler und blieb damit unter den Prognosen von 96,5 Punkten. Dies signalisiert eine trübere Stimmung in der Wirtschaft, die sich weiterhin unter dem langfristigen Durchschnitt von 100 Punkten bewegt.

In Bezug auf die Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone vermeldet die Europäische Zentralbank (EZB) eine leichte Verbesserung. Die Konsumenten rechnen in den nächsten 12 Monaten mit einer Preissteigerung von 2,7 Prozent, ein geringer Rückgang im Vergleich zur letzten Erhebung von 2,8 Prozent und der niedrigste Wert seit September 2021.

Spanien und Frankreich verzeichneten ebenfalls eine deutliche Abschwächung der Inflation. In Spanien sanken die Verbraucherpreise (HVPI) im September auf 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Analysten hatten zwar eine Verlangsamung erwartet, jedoch nur auf 1,9 Prozent. In Frankreich fiel der Inflationswert noch deutlicher auf 1,5 Prozent, ebenfalls stärker als die prognostizierten 1,9 Prozent.

Deutschland steht indes vor einer potenziellen Krise am Arbeitsmarkt. Die Bundesagentur für Arbeit prognostiziert, dass die Zahl der Arbeitslosen die Drei-Millionen-Marke überschreiten könnte, sollte kein wirtschaftlicher Aufschwung erfolgen. Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles betont die Dringlichkeit wirtschaftlicher Impulse zur Vermeidung dieser Entwicklung.

Auch auf geopolitischer Ebene gibt es brisante Nachrichten: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warnte den Iran vor möglichen Angriffen und drohte mit einem "harten Gegenschlag". Netanjahu betonte die Reichweite israelischer militärischer Fähigkeiten im gesamten Nahen Osten.

In einer weiteren bedeutenden Personalentscheidung wird die Chefvolkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib, in den Vorstand der Deutschen Bundesbank einziehen. Der Bundesrat gab seine Zustimmung zu dieser Nominierung, die nun die finale Bestätigung durch die Bundesregierung erfordert.