Am Eröffnungstag der berühmten Dakar-Rallye setzte der französische Fahrer Guerlain Chicherit mit seinem Mini ein frühes Ausrufezeichen, obwohl viele Favoriten im Rennen eine taktisch bedingte Verzögerung einkalkulierten, um die Bedingungen für die bevorstehende 48-Stunden-Chrono-Etappe in der saudischen Wüste zu optimieren. Chicherit dominierte die 413 Kilometer lange Eröffnungsstrecke rund um die Stadt Bisha und ging mit einem Vorsprung von 50 Sekunden vor dem amerikanischen Toyota-Fahrer Seth Quintero ins Ziel. Überraschenderweise entschieden sich einige bekannte Namen wie der amtierende Champion Carlos Sainz, trotz der Widrigkeiten nach vorne zu fahren, während der fünffache Sieger Nasser Al-Attiyah auf den 20. Platz zurückfiel. Auch der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb und der lokale Favorit Yazeed Al-Rajhi wählten eine vorsichtige Offensive. Einmal an der Spitze der Dünen und auf den anspruchsvollen Wüstenpfaden angekommen, wurden viele Fahrer profitieren, wenn sie ihre Starts zeitlich so abstimmen, dass sie bestenfalls nicht als Erste aufbrechen müssen. Loeb äußerte sich dazu, dass die Tageszeiten bewusst durch kurze Stopps am Ende beeinflusst wurden, um eine bessere Startposition zu erreichen, eine Strategie, die von vielen Fahrern geteilt wurde. Eine ähnliche Meinung vertrat Al-Attiyah, der nach einem Reifenpannenstopp seine Erwartungen an den ersten Tag verhalten formulierte. Sein Fokus liege auf den kommenden Etappen und der geschickten Positionswahl, um den bestehenden Risiken entgegenzuwirken. Trotz eines kurzen Feuerausbruchs am Auspuff hielt sich Chicherit nicht lange auf und wagte eine abweichende Strategie. Seine Kalkulation, unter den Besten bescheiden zu bleiben oder eine mutige Route zu wählen, prägte seine Herangehensweise bedeutend. Auch im Motorradwettbewerb zeichnete sich Bewegung ab: Der Prologsieger Daniel Sanders konnte seinen Vorsprung ausbauen und liegt nun mehr als zwei Minuten vor dem amtierenden Champion Ricky Brabec. Der deutsche Hero-Fahrer Sebastian Buehler musste die Rallye nach einem Sturz und einer Schulterverletzung vorzeitig beenden.