Die Inflationsrate auf Herstellerebene in Deutschland hat im Januar eine unerwartete Atempause eingelegt, was vor allem den gesunkenen Energiekosten zugeschrieben wird. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 0,5 Prozent. Damit fiel der Anstieg schwächer aus als die im Dezember verzeichneten 0,8 Prozent, und auch die Prognosen der Analysten, die mit einem Anstieg von 1,2 Prozent gerechnet hatten, wurden deutlich unterschritten.
Auf monatlicher Basis verzeichnete das Statistische Bundesamt einen leichten Rückgang der Erzeugerpreise um 0,1 Prozent für Januar. Erwartet hatten Analysten hingegen ein monatliches Plus von 0,6 Prozent. Eine maßgebliche Rolle für den Anstieg im Jahresvergleich spielten teurer gewordene Verbrauchsgüter, während die Preise für Investitions- und Gebrauchsgüter ebenfalls über dem Vorjahresniveau lagen. Energiekosten und Vorleistungsgüter hingegen waren günstiger.
Insbesondere die Energiepreise, die im Januar um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken waren und einen Rückgang von 0,9 Prozent gegenüber Dezember verzeichneten, trugen maßgeblich zur entspannteren Preisdynamik bei. Besonders auffällig waren die niedrigeren Preise für elektrischen Strom, die den stärksten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate hatten.
Erzeugerpreise, die die Verkaufspreise der Produzenten widerspiegeln, haben eine Tendenz, sich auf die Verbraucherpreise auszuwirken, welche für die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) von Bedeutung sind. Angesichts der abgeschwächten Inflation und der schwächelnden Konjunktur im Euroraum hat die EZB seit Juni letzten Jahres ihre Leitzinsen mehrfach gesenkt, um der Wirtschaft neues Leben einzuhauchen.