Die Anleger von Salzgitter erleben derzeit spannende Zeiten: Der Stahlhersteller kündigte an, dass sein zweitgrößter Aktionär, GP Günter Papenburg, zusammen mit TSR Recycling GmbH & Co. KG ein Übernahmeangebot in Erwägung zieht. Die Unternehmen planen, mindestens 45 Prozent plus eine Aktie zu erwerben, um die Kontrolle zu erlangen. Noch ist die genaue Höhe des möglichen Angebots an Salzgitter unbekannt, doch die Aussicht auf eine solche Transaktion sorgt bereits jetzt für optimistische Stimmung unter den Anteilseignern. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigte die Aktie von Salzgitter prompt eine kräftige Reaktion: Der Kurs schoss um beeindruckende 20 Prozent in die Höhe. Kein Wunder, denn der Kurs ist seit Beginn des Jahres stark gefallen und notierte zuletzt bei rund 14 Euro – weit entfernt von den Höchstständen von über 150 Euro vor 17 Jahren. Angesichts dieser Entwicklung hoffen viele Investoren auf eine Trendwende und neue Impulse durch ein potenzielles Übernahmeangebot. Zuletzt hatte Salzgitter seine Prognosen gesenkt, was zusätzliche Unsicherheit ausgelöst hatte. Der Konzern erwartet nun einen deutlich stärkeren Umsatzrückgang als bisher angenommen und rechnet mit einem dreistelligen Millionenverlust vor Steuern. Firmenchef Gunnar Groebler hat deshalb bereits einen verschärften Sparkurs angekündigt, um die Herausforderungen in schwachen Märkten zu meistern. Die größte Beteiligung an Salzgitter hält das Land Niedersachsen mit 26,5 Prozent, dicht gefolgt von GP Günter Papenburg mit 25,10 Prozent. Sollte die Übernahme zustande kommen, zeichnen sich auch Veränderungen im Aktionariat von Aurubis ab, da Salzgitter hier einen signifikanten Anteil von 30 Prozent hält. Mit Spannung wird erwartet, ob Papenburg und TSR Recycling den Stahlkonzern auf einen neuen Wachstumskurs führen können.