Die Spekulationen um eine mögliche Übernahme lassen die Aktien von Gerresheimer dieser Tage jubeln. Am Freitag katapultierten sie sich dank eines Berichts der Nachrichtenagentur Bloomberg um beeindruckende 15 Prozent in Richtung 83 Euro. Das ist der höchste Wert seit Oktober des vergangenen Jahres. Die Nachricht wirbelte ordentlich Staub auf, denn Gerresheimer selbst bestätigte nachmittags Gespräche mit interessierten Parteien.
Die potenziellen Käufer kommen aus der Welt der Private-Equity-Fonds, die mit unverbindlichem Interesse an die Tür des Unternehmens klopfen. Laut Unternehmensangaben stehen diese Verhandlungen jedoch noch am Anfang und ein konkretes Übernahmeangebot zeichnet sich noch nicht ab. Dennoch blieb der Kursgewinn am Ende des Tages bei starken 9,5 Prozent, womit sich die Gerresheimer-Aktien die Pole-Position im MDax sicherten, während der Index insgesamt schwächelte.
Solche Spekulationen sind bei Gerresheimer nicht neu. Die Aufteilung des Unternehmens, das von Kosmetikfläschchen bis zu komplexen Medikamenten-Verpackungen ein breites Spektrum abdeckt, ist schon länger im Gespräch. Emmanuel Valavanis von Forte Securities zeigte sich wenig überrascht über die Übernahmegerüchte. Angesichts der aktuell günstigen Bewertung der Gerresheimer-Aktien im Vergleich zur Konkurrenz scheint das Interesse folgerichtig. Valavanis erinnert daran, dass Gerresheimer schon einmal in den Händen von Private Equity war, bevor 2007 der Gang an die Börse gelang. Ein Déjà-vu erscheint ihm daher durchaus plausibel.