Der japanische Wirtschaftsminister Ryosei Akazawa äußerte sich am Mittwoch zu einem möglichen ausländischen Erwerb des Einzelhandelsriesen Seven & i. In einer Pressekonferenz beim Japan National Press Club erklärte der Minister, dass eine solche Übernahme erheblich die nationale Sicherheit betreffe.
Das Unternehmen, bekannt als Betreiber der 7-Eleven-Convenience-Stores, hatte kürzlich ein Übernahmeangebot in Höhe von 47 Milliarden Dollar von Alimentation Couche-Tard aus Kanada abgelehnt. Gleichzeitig ist die Gründungsfamilie von Seven & i in Gesprächen, das Unternehmen zu privatisieren, um den Übernahmevorstoß abzuwehren.
Akazawa betonte, dass Convenience-Stores und deren Vertriebsnetzwerke im Katastrophenfall eine entscheidende Rolle spielen könnten. Sie könnten beispielsweise heiße Mahlzeiten in betroffene Regionen bringen. „Wenn Seven & i in ausländischen Händen ist und rein gewinnorientiert geführt wird, müssen wir darüber nachdenken, ob wir dann vollumfänglich unterstützt werden, wenn unsere Menschen unter Katastrophen leiden“, so der Minister weiter.
Die Kommentare fielen im Kontext einer weltweiten Zunahme von Protektionismus im Namen der nationalen Sicherheit. Dies unterstreichen Entscheidungen wie die von US-Präsident Joe Biden, das Übernahmeangebot von Nippon Steel für U.S. Steel zu blockieren.
Bereits im September wurde Seven & i als „wesentlich“ für Japans nationale Sicherheit eingestuft, was Fragen aufwarf, ob dies ein defensiver Schachzug war. Das Finanzministerium erklärte damals, dass die neue Klassifizierung keine Hindernisse für einen potenziellen Kauf darstellen würde.