Salman Rushdie, der renommierte Schriftsteller und Opfer eines Messerangriffes, hat seine Fans und Anhänger bei der PEN America Literaturgala in diesem Jahr mit seinem übermütigen Charme und einem Schuss gewagtem Humor begeistert. Trotz seiner geschwächten Stimme und des körperlichen Leidens, welches besonders in seiner erschlankten Figur und einem verdunkelten Brillenglas zu sehen war – ein Überbleibsel des Angriffs, der zu einer Erblindung des rechten Auges führte –, zeigte sich Rushdie von seiner schlagfertigen und improvisationstalentierten Seite.
Mit der gleichen Exuberanz, die ihn als Author ausgezeichnet hat, eröffnete er seine Dankesrede zur Verleihung des Centenary Courage Awards mit einem witzigen Vergleich zwischen Jacqueline Susanns 'Valley of the Dolls' und Philip Roths 'Portnoy’s Complaint'. Diese Ausgeglichenheit zwischen Ernst und Heiterkeit prägt auch seinen Umgang mit dem Anschlag, der mehr als dreißig Jahre nach der Fatwa des iranischen Ayatollah Ruhollah Khomeini gegen ihn und seine Arbeit 'Die Satanischen Verse' erfolgte.
Rushdies kommendes Werk 'Knife', das am 16. April erscheint, wird als eine schockierende Darstellung des Angriffs und dessen Folgen beschrieben. Darüber hinaus wird es als tief bewegende Liebesgeschichte angekündigt, die viel von seiner Genesung und positiven Einstellung der Unterstützung seiner Frau Rachel Eliza Griffiths zuschreibt. Griffiths, die ebenfalls als Dichterin und Romanautorin tätig ist, begegnete Rushdie 2017 bei einer Veranstaltung, und ein charmantes Flirten mündete in einer humorvollen Anekdote, in der Rushdie gegen eine Glastür lief, als er ihr auf eine Dachterrasse folgen wollte.
In einem Interview äußerte sich Rushdie über sein Anliegen, ein Buch zu schaffen, das von Liebe und Hass erzählt – und einem Kampf, bei dem letztlich die Liebe siegt. 'Es ist ein Buch über uns beide', sagte er, und betonte die Verbundenheit des Paares auch in schweren Zeiten.
Abschließend nannte der Schriftsteller sein Werk als Tribute an die Überwindungskraft der Liebe gegenüber dem Hass, eine Haltung, die er selbst in nachhaltiger Weise körperlich und geistig seit dem Angriff demonstriert.