21. Februar, 2025

Politik

Übergabe von Leichen im Gazastreifen erzeugt weltweit Bestürzung

Übergabe von Leichen im Gazastreifen erzeugt weltweit Bestürzung

Die jüngste Übergabe der sterblichen Überreste von vier Menschen durch die Hamas im Gazastreifen an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat international für Aufsehen gesorgt. Die Leichen, darunter eine Mutter und zwei Kleinkinder mit deutscher Staatsbürgerschaft, wurden schließlich der israelischen Armee übergeben. Diese tragischen Ereignisse erfordern eine forensische Identifikation, die in einem Institut nahe Tel Aviv durchgeführt werden soll, um den Familien Gewissheit zu verschaffen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte sich tief betroffen über die Ereignisse. Die Identität einer vierten Geisel, des pensionierten Journalisten und Aktivisten Oded Lifschitz, wurde unterdessen bestätigt. Seine Familie erhielt die traurige Nachricht, dass Lifschitz in Gefangenschaft des Palästinensischen Islamischen Dschihad ermordet wurde.

Die Übergabe der Leichen war nicht nur ein humanitärer Akt, sondern auch Schauplatz einer inszenierten Machtdemonstration der Hamas, die weltweit auf Kritik stieß. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, kritisierte das Zurschaustellen der Toten als Verstoß gegen das Völkerrecht. Im Rahmen eines Abkommens plant Israel im Austausch für die Leichen die Freilassung aller seit Oktober 2023 festgenommenen Frauen und Minderjährigen, die nicht am bewaffneten Konflikt beteiligt waren.

Unter der Leitung von Volker Türk wurden am Tag der Übergabe die Särge mit zionistischen Symbolen versteckt und mit israelischen Flaggen versehen, um den Verstorbenen Würde zu verleihen. Ungeachtet der inszenierten Übergabe bleibt die zentrale Frage, wie die Todesser der entführten Schiri, Ariel und Kfir Bibas geschahen, weiterhin unbeantwortet. Ihr Vater, Jarden Bibas, deutete im Anschluss an seine Freilassung den Schmerz und die Verzweiflung darüber an, dass seine Familie noch immer nicht heimgekehrt sei.

Die politische Lage bleibt angespannt, da die Einhaltung der aktuellen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ungewiss ist. In den kommenden Wochen sind weitere Freilassungen von Geiseln geplant, die Teil eines umfassenderen Abkommens sind, welches während seiner ersten Phase die Freilassung von insgesamt 33 Geiseln vorsieht. Doch bisher gibt es keine ernsthaften Gespräche über eine Fortsetzung des Waffenstillstands oder die Freilassung der restlichen Geiseln. Dieser anhaltende Konflikt zeigt erneut die Dringlichkeit diplomatischer Bemühungen, um die Leidtragenden auf beiden Seiten zu entlasten.