13. September, 2024

Technologie

Uber unter Datenschutzbeschuss: Rekordstrafe von 290 Millionen Euro durch niederländische Behörde

Uber unter Datenschutzbeschuss: Rekordstrafe von 290 Millionen Euro durch niederländische Behörde

Die niederländische Datenschutzaufsicht hat dem US-amerikanischen Fahrdienstvermittler Uber eine rekordverdächtige Geldbuße von 290 Millionen Euro auferlegt. Hintergrund der Strafe ist die unzureichende Sicherung von Daten europäischer Fahrer, die während der Übermittlung an die Uber-Zentrale in den USA ungeschützt blieben. Zu den übertragenen und auf US-Servern gespeicherten Informationen zählten neben Identitätsnachweisen und Zahlungsdaten auch teils strafrechtliche und medizinische Daten der Fahrer. Nach eigenen Angaben hat Uber die entsprechenden Datenschutzverstöße, die sich über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren erstreckten, inzwischen behoben.

Uber gibt sich kämpferisch und will gegen das Urteil in Berufung gehen. Eine Sprecherin des Unternehmens bezeichnete die Entscheidung und die Höhe der Geldstrafe als völlig ungerechtfertigt. Laut Uber seien die datenschutzrechtlichen Vorschriften während einer unsicheren Übergangsphase in den transatlantischen Datenschutzbeziehungen dennoch erfüllt worden. "Wir sind zuversichtlich, dass gesunder Menschenverstand siegen wird", so die Unternehmenssprecherin.

Die Untersuchung der Datenschutzverstöße wurde von mehr als 170 französischen Fahrern initiiert, die zunächst bei der französischen Datenschutzbehörde Beschwerde einreichten. Aufgrund des europäischen Hauptsitzes von Uber in den Niederlanden übernahm schließlich die niederländische Behörde den Fall. Die festgestellten Verstöße betreffen den Zeitraum von August 2021 bis November 2023, als das Datenschutzabkommen zwischen der EU und den USA aufgrund europäischer Gerichtsurteile außer Kraft gesetzt war.