Taiwans Fair Trade Commission (FTC) hat Uber Technologies in ihrem ambitionierten Vorhaben, Delivery Heros Foodpanda für 950 Millionen Dollar zu erwerben, einen deutlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Regulierungsbehörde befürchtet, dass die Fusion zu einer Monopolstellung führen könnte. Zusammen kontrollieren diese beiden Großakteure bereits über 90 Prozent des Marktes für Essenslieferungen in Taiwan - eine Machtkonzentration, die die FTC nicht länger genehmigen wollte. Trotz dieser Enttäuschung betrachtet Uber Taiwan weiterhin als Schlüsselmarkt und plant, seine Wettbewerbsfähigkeit dort zu stärken. Doch bisher wurden keine Berufungen bestätigt, was bei den Anlegern für Unsicherheit sorgt.
Die geplante Übernahme hätte Ubers Marktstärke erheblich verstärken können. Während Uber Eats im Norden Taiwans und in städtischen Gebieten dominierend ist, hat Foodpanda den Süden und kleinere Städte fest im Griff. Die Zusammenführung dieser Stärken hätte ein Lieferimperium geschaffen. Doch die FTC blieb skeptisch. Der stellvertretende Vorsitzende Chen Chih-min betonte, dass die Nachteile der Fusion – weniger Wettbewerb und höhere Preise sowohl für Verbraucher als auch Restaurants – jeglichen wirtschaftlichen Nutzen überwiegen würden. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass es für Mitbewerber nahezu unmöglich wäre, in einen so konzentrierten Markt einzutreten. Ein harter Schlag für die Beteiligten.
Dieses Ereignis ist nicht nur ein Rückschritt für Uber, sondern auch ein klares Signal von Taiwan, wo die Aufsichtsbehörden kürzlich eine milliardenschwere Fusion im Finanzsektor abgelehnt haben. Die Botschaft ist unmissverständlich: Wer in Taiwan ein Unternehmen übernehmen möchte, muss nachweisen, dass es der Allgemeinheit nützt, nicht nur den Unternehmensgewinnen. Für Uber und Delivery Hero sind die nächsten Schritte unklar: Berufung einlegen oder das Vorhaben verlassen? Eines wird dadurch deutlich: Wettbewerb ist in Taiwan nicht nur ein Schlagwort, sondern Gesetz.