13. September, 2024

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U.S. Open 2023: Herausforderungen und Erfolge der Titelverteidiger

U.S. Open 2023: Herausforderungen und Erfolge der Titelverteidiger

In diesem Jahr haben die Grand Slams unterschiedliche Geschichten für Titelverteidiger geschrieben: Während Aryna Sabalenka und Iga Swiatek in Melbourne und Paris ihre Titel erfolgreich verteidigen konnten, erlitt Marketa Vondrousova in Wimbledon eine frühe Niederlage und zeigte sich nach dem Match sichtlich nervös.

Sabalenka knüpft damit an Victoria Azarenka an, die zuletzt 2013 einen Grand Slam beim ersten Versuch verteidigte. Der Druck, 2.000 Ranglistenpunkte zu verteidigen, ist enorm, besonders wenn man dabei erstmals als Titelverteidigerin antritt. Hier stellt sich Coco Gauff der Herausforderung beim U.S. Open, einem Turnier, das bei den Frauen seit 2014 nicht mehr verteidigt wurde.

Gauff startete ihre Titelverteidigung vielversprechend mit einem mühelosen Sieg über Varvara Gracheva, trotz einer schwierigen Saison und nach emotional belastenden Niederlagen bei früheren Turnieren. In einem Interview betonte sie, dass sie den Begriff „Druck” bewusst vermeidet und die Titelverteidigung als neue Chance und nicht als Belastung sieht.

Am darauffolgenden Tag betrat auch Novak Djokovic, der Titelverteidiger im Herreneinzel, das Interviewzimmer mit einer siegessicheren Ausstrahlung, obwohl er erstmals seit 14 Jahren ohne Grand-Slam-Titel nach New York zurückkommt. Djokovic hat bereits mehrfach erfolgreich Grand Slams verteidigt und seine Einstellung „Warum sich wegen einer Ehrenrunde stressen?” fand auch Gauff inspirierend.

Viele ehemalige Champions, darunter auch Marketa Vondrousova und Iga Swiatek, haben bestätigt, dass der Druck, einen Titel zu verteidigen, oft lähmend sein kann. Swiatek, die im vergangenen Jahr beim U.S. Open den Druck spürte, konzentriert sich nun mehr auf ihr Tennisspiel. Naomi Osaka hingegen kämpfte oft mit der Angst, wichtige Ranglistenpunkte zu verlieren.

Zum Kreis derer, die bislang keine Titel verteidigen konnten, gehört auch Daniil Medvedev. Der Russe scherzte, dass er sich vielleicht mehr Druck machen sollte, um besser zu performen. Zwei direkte Titelverteidigungen konnte in jüngster Zeit nur Carlos Alcaraz verbuchen, der auch das Wimbledon erfolgreich verteidigte und betonte, dass jede Partie ein „Krieg” ist, den man gewinnen möchte.

Coco Gauff hat es mit einem gelungenen Start geschafft, einer frühzeitigen Niederlage zu entkommen. Ihr Ziel ist es nun, den aufgebauten Nimbus im Arthur Ashe Stadium zu nutzen, um ihre Konkurrentinnen auf Abstand zu halten – getreu ihrem neuen Motto: „Wer verteidigt, hat zuvor schon gewonnen.”