Der Arbeitsmarkt der Vereinigten Staaten zeigt sich weiterhin bemerkenswert widerstandsfähig. Im September verzeichneten Unternehmen einen Zuwachs von 254.000 Arbeitsplätzen, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Diese Zahl übertraf die Vorhersagen deutlich und markiert den stärksten monatlichen Anstieg seit März. Parallel dazu sank die Arbeitslosenquote von 4,2 auf nunmehr 4,1 Prozent. Der kräftige Beschäftigungszuwachs deutet darauf hin, dass die US-Wirtschaft möglicherweise an Schwung gewinnt, nachdem in den letzten Monaten die Einstellungszahlen schwächer ausfielen. Analysten sehen darin ein Anzeichen dafür, dass sich eine drohende Rezession doch noch abwenden lässt. Die Schätzungen des Wirtschaftswachstums bleiben positiv, unterstützt durch robuste Produktivität, solide Haushalts- und Unternehmensbilanzen sowie stabile Einzelhandelsumsätze. Auch wenn die Zinssätze noch immer hoch sind, sind sie jüngst gesunken. Der Job-Zuwachs war breit gefächert: Besonders in der Gastronomie und den Trinklokalen stieg die Beschäftigung mit 69.000 zusätzlichen Stellen. Auch das Gesundheitswesen konnte um 45.000 Jobs zulegen, gefolgt vom öffentlichen Sektor mit einem Plus von 31.000 Arbeitsplätzen. Die Bauwirtschaft setzte mit einem Zugewinn von 25.000 Arbeitsplätzen ihren Aufschwung fort. Die Sommermonate präsentieren sich im Nachhinein stärker: Die Beschäftigungszahlen für Juli und August wurden nachträglich um insgesamt 72.000 Jobs nach oben korrigiert. Die Lohnzuwächse blieben stabil: Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen monatlich um 0,4 Prozent, was auf das Jahr gesehen einem Anstieg von 4 Prozent entspricht. Angesichts der sinkenden Inflation sind das positive Nachrichten für Haushalte, die in der Vergangenheit durch Preisanstiege belastet wurden. Diese Zahlen basieren auf einer Erhebung des Bureau of Labor Statistics, die vor signifikanteren Störungen wie dem Hurrikan Helene und dem andauernden Streik bei Boeing durchgeführt wurde. Solche Ereignisse könnten es in naher Zukunft erschweren, die grundlegenden Trends im Arbeitsmarkt zu erkennen. Mit Blick auf das nächste Treffen der Federal Reserve Anfang November steht ein weiterer Monatsbericht an, doch dieser wird voraussichtlich durch die jüngsten Ereignisse verzerrt sein. Daher könnte dem September-Bericht größere Bedeutung zukommen. Die Zentralbank wird diese wiedererstarkten Daten begrüßen, auch wenn der Markt nun vermutet, dass dies die Zinssenkungen verlangsamen könnte. An den Börsen löste der Bericht positive Reaktionen aus: Der S&P 500 stieg im frühen Handel, während die Renditen von Staatsanleihen anstiegen, da Anleger auf weniger aggressive Zinssenkungen der Fed wetten. Ökonomen sind begeistert: "Das ist eine unglaubliche Zahl", kommentierte Diane Swonk, Chefökonomin bei KPMG. "Der Arbeitsmarkt kühlt offenbar nicht so schnell ab, wie wir dachten. Entweder erleben wir die erfolgreichste sanfte Landung aller Zeiten oder es wird noch einige Besorgnis darüber geben, wie nachhaltig dies sein kann."