Die angesehene Investmentgesellschaft Two Sigma muss eine empfindliche Strafe zahlen, nachdem die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC feststellte, dass die Firma wesentliche Schwachstellen in ihren Investitionsmodellen vier Jahre lang ungeachtet ließ. Zudem wurde eine Regel für den Schutz von Whistleblowern verletzt, wie die SEC mitteilte.
Der Vergleich, den Two Sigma Investments und Two Sigma Advisers mit der SEC eingingen, beläuft sich auf satte 90 Millionen US-Dollar an zivilrechtlichen Strafen. Die Unternehmen haben ferner auf freiwilliger Basis 165 Millionen Dollar an betroffene Fonds und Konten zurückgezahlt, so der Rückstellungsbescheid der Behörde.
Two Sigma, das über 60 Milliarden Dollar verwaltet, räumte die Vorwürfe weder ein noch stritt es sie ab. Im Jahr 2023 berichtete Bloomberg, dass ein Forscher von Two Sigma die Modelle der Firma manipuliert haben soll, was zu Verlusten bei einigen Kunden und Gewinnen bei anderen führte. Die SEC schätzte die Verluste auf etwa 165 Millionen Dollar und die Gewinne auf über 400 Millionen. Two Sigma stellte dies den Anlegern als "vorsätzliches Fehlverhalten" dar.
Bereits 2019 hatten Mitarbeiter von Two Sigma die Geschäftsführung darauf hingewiesen, dass zahlreiche Angestellte ungehinderten Zugang zu einer Datenbank hatten, die entscheidende Parameter für einige Handelsmodelle der Firma enthielt. Diese Parameter beeinflussen die systematischen Vorhersagen für Aktienkurse. Vorschläge zur Behebung dieser Problematik wurden gemacht, doch das Unternehmen zögerte vier Jahre lang mit der Umsetzung.
Das Versäumnis, schriftliche Richtlinien zur Behebung der Schwachstellen einzuführen und die unzureichende Überwachung eines Mitarbeiters, der unautorisierte Änderungen an mehr als einem Dutzend Modelle vornahm, kritisierte die SEC ebenso scharf. Ebenso wurde die Verletzung der Whistleblower-Schutzregel bemängelt: Abgehende Mitarbeiter mussten angeben, keine Beschwerden bei der Regierung eingereicht zu haben.
Two Sigma betonte, dass man 2023 proaktiv die Probleme gemeldet und die betroffenen Kunden schnell entschädigt habe. Die Kooperation mit der SEC betrachtet das Unternehmen nun als abgeschlossen, wie ein Sprecher mitteilte, und man habe zahlreiche Verbesserungen in den betrieblichen Abläufen vorgenommen, um der Verpflichtung zur Integrität nachzukommen.