Die Peer-to-Peer-Autovermietungsplattform Turo gerät ins Rampenlicht, nachdem bekannt wurde, dass zwei Fahrzeuge, die in tödliche Attacken zu Neujahr in Las Vegas und New Orleans verwickelt waren, über ihre Plattform gemietet wurden. Das Unternehmen zeigte sich tief betroffen über die Vorfälle und arbeitet aktiv mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um nützliche Informationen zur Aufklärung bereitzustellen. Laut Turo liegen bislang keine Hinweise vor, dass die Verdächtigen, die die Autos über die Plattform gemietet haben, eine Bedrohung darstellen. Interessanterweise identifizierte das Unternehmen keinen der Mieter als potenzielle Sicherheitsgefahr, da diese laut ihren Angaben keine kriminelle Vorgeschichte aufwiesen. Turo äußerte zudem, aktuell keine Hinweise darauf zu haben, dass die beiden Vorfälle miteinander in Verbindung stehen. Turo, ursprünglich 2010 in San Francisco unter dem Namen RelayRides gegründet, ähnelt in seiner Funktionsweise dem Airbnb-Modell, bei dem Privatpersonen ihre Fahrzeuge anderen Nutzern zur Verfügung stellen können. Dabei besitzt Turo keine eigenen Autos, was das Geschäftsmodell besonders vermögensleicht gestaltet. Die Plattform vereinfacht den Mietprozess erheblich, indem sie lediglich einen gültigen Führerschein und eine Wohnadresse fordert, was eine flexiblere Nutzung im Vergleich zu traditionellen Autovermietern ermöglicht, die oft ein Mindestalter von 25 Jahren verlangen. Bei Turo sind Nutzer bereits ab 18 Jahren zugelassen. Turo prüft möglicherweise zusätzliche Details, um weitere Hintergrundinformationen über seine Nutzer zu erhalten. Ein Unternehmenssprecher nahm dabei nicht Stellung zur Frage, ob bei den in den Vorfall verwickelten Mietern Hintergrundüberprüfungen vorgenommen wurden. In seiner jüngsten S-1-Anmeldung im November 2024 enthüllte das Unternehmen beeindruckende Zahlen: Gastgeber auf Turo haben bis Ende September 2024 Einnahmen von 4,8 Milliarden Dollar erzielt, mit einem Angebot von 350.000 Fahrzeugen in 16.000 Städten. Die Wall-Street sieht in Turo ein potenziell interessantes Investment im Vergleich zu traditionellen Autovermietungen, vor allem wegen der flexiblen Preisgestaltung. Trotz eines Nettogewinns von 19,4 Millionen Dollar und eines bereinigten EBITDA von 47,6 Millionen Dollar in den ersten neun Monaten des Jahres 2024, was Turo als profitables privates Unternehmen ausweist, sind diese Kennzahlen im Vergleich zu 2023 rückläufig.